Die bankrotte Krypto-Börse FTX hat am Dienstag (17.) in einem Bericht an die Gläubiger mitgeteilt, dass bei Hacks rund 415 Millionen Dollar an Kryptowährung gestohlen wurden. FTX erlärte laut „Reuters“, dass es mehr als 5 Milliarden Dollar an Kryptowährungen, Bargeld und liquiden Wertpapieren wiedererlangt habe, aber dass sowohl bei den internationalen als auch bei den US-Kryptobörsen erhebliche Fehlbeträge verblieben. FTX führte einen Teil des Fehlbetrages auf Hacks zurück und sagte, dass 323 Millionen Dollar an Kryptowährungen von der internationalen FTX-Börse und 90 Millionen Dollar von der US-Börse gehackt worden seien, seit das Unternehmen am 11. November Insolvenz angemeldet hat. Der angeklagte Gründer Sam Bankman-Fried bestritt später in einem Blogbeitrag einige Aspekte des Berichts des Unternehmens.
Bankman-Fried, dem vorgeworfen wird, Milliarden von Dollar von FTX-Kunden gestohlen zu haben, um Schulden seines auf Kryptowährungen spezialisierten Hedgefonds Alameda Research zu begleichen, wehrte sich am späten Dienstag gegen die Berechnungen von FTX und erklärte, die Anwälte des Unternehmens bei Sullivan & Cromwell hätten ein „extrem irreführendes“ Bild von den Finanzen des Unternehmens gezeichnet. Bankman-Fried erklärte demnach, dass FTX mehr als genug Geld hat, um US-Kunden zu entschädigen, denen seiner Meinung nach zwischen 181 Millionen und 497 Millionen Dollar geschuldet werden, basierend auf seiner „besten Schätzung“. Bankman-Fried hatte seit seinem Rücktritt als CEO im November keinen Zugang zu den FTX-Aufzeichnungen. Ein Sprecher von Sullivan and Cromwell lehnte eine Stellungnahme ab. Die Anwälte der Firma sagten in einer kürzlich eingereichten Gerichtsakte, dass sie Bankman-Frieds Bemühungen, in das Konkursverfahren des Unternehmens involviert zu bleiben, zurückgewiesen haben. Bankman-Fried selbst hat sich der Betrugsvorwürfe nicht schuldig bekannt und soll im Oktober vor Gericht gestellt werden.
Nach Angaben von „Reuters“ gab FTX am Dienstag einige zusätzliche Details zu seinen Wiederherstellungsbemühungen bekannt und sagte, dass es 1,7 Milliarden US-Dollar in bar, 3,5 Milliarden US-Dollar in liquiden Kryptowährungen und 300 Millionen US-Dollar in liquiden Wertpapieren wiedererlangt habe. „Wir machen Fortschritte in unseren Bemühungen, die Rückgewinnung zu maximieren, und es hat eine herkulische Ermittlungsarbeit unseres Teams erfordert, um diese vorläufigen Informationen aufzudecken“, sagte Ray in einer Erklärung. Die bisher wiederhergestellten Krypto-Vermögenswerte umfassen 685 Millionen Dollar in Solana, 529 Millionen Dollar in FTXs eigenem FTT-Token und 268 Millionen Dollar in Bitcoin, basierend auf den Krypto-Preisen am 11. November 2022. Solana, das von Bankman-Fried gelobt wurde, hat im Jahr 2022 den größten Teil seines Wertes verloren.
Während der anfänglichen Untersuchung von FTX über Hacks seines Systems wurde im November eine Beschlagnahmung von Vermögenswerten durch die Wertpapieraufsichtsbehörde der Bahamas aufgedeckt, was zu einem Streit zwischen dem in den USA ansässigen Konkursteam von FTX und den bahamaischen Aufsichtsbehörden führte. Die beiden Seiten legten ihre Differenzen im Januar bei, und Ray erklärte am Dienstag, dass die Regierung der Bahamas 426 Millionen Dollar für die Gläubiger bereithalte. Der Premierminister der Bahamas, Philip Davis, nahm am Dienstag bei einer Veranstaltung des Atlantic Council in Washington Bezug auf den Streit und sagte, Rays Team habe „eingelenkt“ und akzeptiert, dass die Beschlagnahme von Vermögenswerten durch die Bahamas „angemessen war und vielleicht den Tag für viele FTX-Investoren gerettet hat“.
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