Russlands Krieg gegen die Ukraine „verursacht nicht nur Tausende von Toten unter unschuldigen Zivilisten und ukrainischen Soldaten, sondern Moskau spielt mit diesem irrsinnigen Akt mit der Ernährungssicherheit des Planeten und verschlimmert den Hunger und die Armut“, erkärte Jorge Bedoya, Präsident des kolumbianischen Bauernverbandes. Wie die New York Times berichtete, blockiert der Kreml nach wie vor die meisten Getreideexporte aus sieben der dreizehn von der Ukraine genutzten Häfen, indem er die Abläufe behindert und die Inspektionen der Schiffe verzögert. Durch die Verhinderung ukrainischer Getreideexporte ist Russland dafür verantwortlich, dass Produkte auf Weizenbasis, wie Brot und Nudeln, immer teurer werden. Russland hat auch das ukrainische Energienetz und die Infrastruktur angegriffen, um die Lebensmittelströme zu unterbrechen. „Eine anhaltende weltweite Nahrungsmittelkrise ist eine der weitreichendsten Folgen des russischen Krieges, die zu weit verbreiteten Hungersnöten, Armut und vorzeitigen Todesfällen beiträgt“, berichtete die New York Times. „Wir haben es jetzt mit einer massiven Krise der Ernährungssicherheit zu tun“, so US-Außenminister Antony J. Blinken auf einem Gipfel in Washington im Dezember.
Den Preis zahlen
„Diese Invasion führt zu Nahrungsmittelknappheit und hohen Preisen auf dem amerikanischen Kontinent. In Kolumbien führte sie zu einem Anstieg der Düngemittelpreise [die weltweit für die Landwirtschaft und die Produktion von tierischem Eiweiß unerlässlich sind], wie er seit vielen Jahren nicht mehr zu beobachten war“, so Bedoya. „Wir sehen weder eine Deeskalation noch die Möglichkeit eines Abkommens über den Rückzug Russlands aus der Ukraine. Diejenigen, die den Preis dafür zahlen, sind die Landwirte, die Produzenten und natürlich die Verbraucher weltweit“, fügte Bedoya hinzu. „Der Einmarsch in der Ukraine hat auch dazu geführt, dass Landwirte auf der ganzen Welt keine Rohstoffe und Betriebsmittel mehr kaufen oder verwenden. Dieses Szenario hat zu mehr Hunger und mehr Armut auf dem Planeten geführt.“
Mehr Hunger
„Wir sehen Preissteigerungen von 60 Prozent in den USA und bis zu 1.900 Prozent im Sudan“, klagte Sara Menker, Geschäftsführerin von Gro Intelligence, einer Plattform für Klima- und Landwirtschaftsdaten. Die weltweit steigenden Preise, die auf die Feindseligkeit Russlands zurückzuführen sind, machen es für etwa 130 Millionen Lateinamerikaner schwieriger, sich gesund zu ernähren, so der Bericht der Vereinten Nationen (UN) über den Ausblick auf die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit 2022. „Die Ernährungsunsicherheit wird aufgrund der durch den Konflikt in der Ukraine verursachten Lebensmittel- und Kraftstoffpreiskrise weiter zunehmen […]“, analysierte Lola Castro, Regionaldirektorin für Lateinamerika und die Karibik des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, bei der Vorstellung des Berichts. „Die Aussichten sind nicht ermutigend.“
Organisierungsbemühungen
Angesichts der von Russland absichtlich herbeigeführten Unterbrechung der weltweiten Nahrungsmittellieferungen versuchen die USA und ihre Verbündeten, den Schaden zu begrenzen, indem sie ukrainischen Landwirten dabei helfen, Nahrungsmittel über das Schienen- und Straßennetz aus dem Land zu transportieren. Die US-Regierung hat außerdem mehr als 11 Milliarden Dollar zur Bewältigung der Nahrungsmittelkrise bereitgestellt. Obwohl mehr als die Hälfte der Weizenlieferungen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen aus der Ukraine stammen, unterstützt die Europäische Union (EU) nach Angaben der Europäischen Kommission weiterhin gefährdete Bevölkerungsgruppen. Darüber hinaus zielen die gegen Russland verhängten Sanktionen der EU und der USA nicht auf den Agrarsektor ab.
Völliger Unsinn, Russland ist nicht für die Ernährungssicherheit der Welt verantwortlich!!!