Bei dem im brasilianischen Bundesstaat Pará entdeckten Fall von Rinderwahnsinn handelt es sich um einen atypischen Fall (ohne Übertragungsrisiko). Dies bestätigte das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (MAPA) am Donnerstag (2.). Das Ministerium hielt diese Möglichkeit bereits für realistisch und wartete nur noch auf das Ergebnis der Untersuchungen, um sie zu bestätigen. Die Verfahren zur Information der Weltorganisation für Tiergesundheit (OMSA) und der chinesischen Behörden wurden von der brasilianischen Regierung bereits eingeleitet. Letzte Woche hatte Brasilien die Ausfuhr von Rindfleisch nach China ausgesetzt, nachdem der Fall bestätigt worden war. Die Aussetzung erfolgte gemäß dem Gesundheitsprotokoll zwischen den beiden Ländern und der Verkauf wird wieder aufgenommen.
Die atypische Form der spongiformen Rinderenzephalitis tritt bei älteren Tieren auf, und zwar von Natur aus spontan, anstatt auf die klassische Weise, nämlich durch die Aufnahme von kontaminiertem Futter. „Da es sich um einen atypischen Fall handelt, d. h. um einen Fall, der durch natürliche Ursachen bei einem einzigen 9-jährigen Tier aufgetreten ist und da alle Hygienemaßnahmen unverzüglich ergriffen wurden, ergreift das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht unverzüglich die Maßnahmen gemäß den Hygieneprotokollen, damit die brasilianischen Rindfleischexporte so bald wie möglich wieder aufgenommen werden können“, so MAPA in einer Erklärung.
Bis heute wurden in Brasilien keine klassischen Fälle von Rinderwahnsinn registriert, der durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch und Knochenstücken verursacht wird. Der Rinderwahnsinn wird durch ein Prion, ein Eiweißmolekül ohne genetischen Code, verursacht und ist eine degenerative Krankheit. Die veränderten Proteine fressen das Gehirn des Tieres auf, so dass es mit einem Schwamm vergleichbar wird. Daher auch der wissenschaftliche Name Bovine spongiforme Enzephalitis.
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