Maduro und das organisierte Verbrechen schaden Venezuelas Naturreservaten

Illegale Goldminen und bewaffnete Gruppen und ihre obskuren wirtschaftlichen Interessen, die mit dem Regime von Nicolás Maduro unter einer Decke stecken, tragen zur massiven Zerstörung der venezolanischen Naturschutzgebiete bei. Dies berichtet die venezolanische Nichtregierungsorganisation (NRO) „FundaRedes“ in einer aktuellen Studie. Die wissenschaftliche Untersuchung deckt den Verfall von 44 Nationalparks, 36 Naturdenkmälern und 76 Freizeitparks im ganzen Land auf, die für die nachhaltige Entwicklung des Landes und der Menschheit von großer Bedeutung sind. Die Schäden durch den illegalen Bergbau, die Anwesenheit krimineller Gruppen in den Parks und Naturdenkmälern des Orinoco-Bergbaubogens, die wahllose Abholzung der Waldreservate für den Anbau von Koka und Marihuana, der Bau geheimer Flugplätze für den Drogenhandel und die Verschmutzung der Wasserzuflüsse verletzen die Umweltrechte und damit das Recht auf Leben, so „FundaRedes“. Die Nichtregierungsorganisation unterstreicht auch, dass diese zerstörerischen Praktiken angesichts der „Anarchie und der Politik des venezolanischen Regimes, das sich seinen Verpflichtungen entzieht“ und in den meisten Fällen mit dessen Zustimmung durchgeführt werden, wodurch Umweltverbrechen normalisiert und schwere und umfangreiche Schäden an Lebensräumen verursacht werden.

„Die Diktatur hat einen Masterplan aufgestellt, um ein System der Ausbeutung im Land zu etablieren, das auf der totalen Kontrolle des Regimes basiert“, erklärte Fernando Fernández, Forscher der Beobachtungsstelle für organisierte Kriminalität der venezolanischen NGO „Paz Activa“. „Der Hauptfeind der Umwelt ist also das Regime, das ohne Kontrolle und ohne administrative, zivilrechtliche, ökologische und strafrechtliche Beschränkungen abbaut.“

Südliches Venezuela

„Als der Bergbaubogen geschaffen wurde, hat er die Bergbaukultur in ihrer schlimmsten Form hervorgebracht. Die Autokratie erlaubt die Abholzung von Wäldern, die Zerstörung von Böden und die wahllose Verwendung von Quecksilber zur Goldgewinnung, was die Ökosysteme verwüstet“, klagte Fernández. „Das ist sehr ernst. Es gibt 400.000 Quadratkilometer, die durch den Bergbaubogen und den illegalen Bergbau betroffen sind“. Dieses Szenario betrifft auch den Süden Venezuelas in Bundesstaaten wie Bolívar und Amazonas, wo Quecksilber, das kriminelle Organisationen bei ihren illegalen Bergbauoperationen einsetzen, zu schwerwiegenden Umweltproblemen führt, wie die venezolanische Initiative Proyecto Educación, Producción y Ambiente (Projekt Bildung, Produktion und Umwelt) berichtet. In dieser Region des Landes haben transnationale kriminelle Organisationen im illegalen Goldabbau eine neue Finanzierungsquelle gefunden, die zu einem Anstieg von Kriminalität, Gewalt, Korruption und Menschenrechtsverletzungen geführt hat, so das spanische Institut für strategische Studien des spanischen Verteidigungsministeriums in einem Bericht.

Kolumbianische Guerillas, kriminelle Syndikate, Regimebeamte und die Bolivarische Nationalgarde konkurrieren um die Kontrolle über die Goldminen, die Maduros umkämpfte Diktatur mit Geld versorgen. Die Ausbreitung krimineller Gruppen und ihre grenzüberschreitenden Operationen, insbesondere nach Kolumbien, stellen eine Gefahr für die Stabilität in der Region dar. „Es wird viel über die Anwesenheit von Iranern, Irakern und Afghanen gesprochen, ein Thema, das weiter untersucht werden muss“, so Fernández. „Angesichts dieses Szenarios müssten sich die Region, der Privatsektor und alle Länder, die nach Demokratie und einem besseren Lebensstandard streben, Sorgen über diese Bündnisse machen, denn diese finsteren Wirtschaftsmächte sind extrem gewalttätig und haben keine Skrupel.“

Warnzeichen

Dem FundaRedes-Bericht zufolge ist das venezolanische Regime schon seit einiger Zeit kein Garant mehr für den Schutz und die Erhaltung von Schutzgebieten in Venezuela, sondern „ein Wirtschaftsmodell und eine konkrete Politik, bei der die Natur geplündert und wahllos für Devisen ausgebeutet wird“. Deshalb, so FundaRedes, sei es wichtig, alle Maßnahmen aufzuheben, die gegen die Umweltrechte der Venezolaner verstoßen und Handlungen zu untersuchen und zu sanktionieren, die darauf abzielen, den natürlichen Reichtum des Landes zum privaten Vorteil zu nutzen, sei es durch Beamte oder Einzelpersonen. „Die Schäden an den natürlichen Reserven sind irreversibel“. Länder auf der ganzen Welt müssen „verstehen, was hier in Venezuela geschieht, damit es nicht in ihren Territorien geschieht“, schloss Fernández. „Dies sind Warnzeichen für die Staaten, um aus dieser Erfahrung zu lernen und zu verhindern, dass so etwas in ihren Ländern passiert.“