Außenministerin Annalena Baerbock besucht von Sonntag (4.) bis kommenden Freitag Brasilien, Kolumbien und Panama. In Brasilien wird sie dabei von Arbeitsminister Hubert Heil (SPD) begleitet, der sich über die Rahmenbedingungen informieren will, wie und ob es eine Möglichkeit gibt, in Brasilien Pflege- und Fachkräfte anzuwerben. Vor ihrer Abreise erklärte Außenministerin Annalena Baerbock:
„Auch ein ganzer Ozean kann uns nicht trennen, denn Lateinamerika und Europa sind natürliche Partner. Uns verbindet unendlich viel: Wir leben in Demokratien, sind uns kulturell nah und treten für ein internationales System ein, das auf Regeln und Menschenrechten fußt. Das gilt für Kolumbien und Panama genauso wie für Brasilien – unseren strategischen Partner und kommenden G20-Vorsitz. Die neue Regierung unter Präsident Lula will Brasiliens starke Stimme bei der Lösung der drängendsten globalen Herausforderungen einbringen. Dabei verbindet uns der feste Glaube, dass es Wohlstand nur geben kann, wenn Freiheit und Frieden herrschen – auch wenn wir, wie zuletzt beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, unterschiedliche Blickwinkel haben.
Wie selten zuvor sind unsere wirtschaftlichen und ökologischen Interessen eng miteinander verwoben. Denn ohne Lateinamerika werden wir die Klimakrise nicht eindämmen. Am Amazonas geht jede Minute Regenwald auf einer Fläche von drei Fußballfeldern in Rauch auf oder fällt den Kettensägen zum Opfer. Das hat Folgen für uns alle. Fallen die Bäume weiter, kippt das ganze Ökosystem. Deshalb teilen wir die Ambitionen der brasilianischen Regierung, den Waldanrainern wirtschaftliche Perspektiven zu bieten – nicht gegen den Wald, sondern mit ihm. Das grüne Potenzial ist riesig: Brasilien erzeugt seinen Strom heute schon zu fast 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen, grüner Wasserstoff hat in weiten Teilen des Kontinents eine große Zukunft.
Die Ozeanriesen, die sich durch das Nadelöhr des Panamakanals schieben, erinnern uns daran, was Lateinamerika auch ist: Ein potenzieller Gigant der Weltwirtschaft. Sichere Lieferketten, grüne Energien, weniger Abhängigkeit bei Rohstoffen – seit dem russischen Angriffskrieg ordnen wir die Fäden unserer globalen Verflechtung mit großem Tempo neu. Wir wollen ein dichtes und nachhaltiges Netzwerk auch über den Atlantik spannen. Dafür wäre das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten ein großer Schritt vorwärts. Wenn wir es nachhaltig ausgestalten und den Regenwald effektiv schützen, setzt es die nötigen Anreize und Regeln, unsere Regionen zu Vorreitern der grünen und sozialen Transformation zu machen.
Auf unserem Arbeitsmarkt ist Lateinamerika längst angekommen. Brasilianische Pflegekräfte und kolumbianische Elektriker finden in Deutschland bereits offene Arme. Diese Partnerschaft wollen wir ausbauen. Als Bundesregierung haben wir uns vorgenommen, die Einwanderungspolitik vom Kopf auf die Füße zu stellen, denn unsere Wirtschaft braucht dringend mehr Fachkräfte. Dafür werde ich in Brasilien gemeinsam mit meinem Kabinettskollegen Arbeitsminister Hubertus Heil werben“.
Kolumbianische Elektriker… Lächerlich, die Frau hat keine Ahnung!