Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Lateinamerika

brasil

Brasilien ist Deutschlands strategischer Partner (Foto: agência de notícias da indústria)
Datum: 04. Juni 2023
Uhrzeit: 15:12 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Außenministerin Annalena Baerbock besucht von Sonntag (4.) bis kommenden Freitag Brasilien, Kolumbien und Panama. In Brasilien wird sie dabei von Arbeitsminister Hubert Heil (SPD) begleitet, der sich über die Rahmenbedingungen informieren will, wie und ob es eine Möglichkeit gibt, in Brasilien Pflege- und Fachkräfte anzuwerben. Vor ihrer Abreise erklärte Außenministerin Annalena Baerbock:

„Auch ein ganzer Ozean kann uns nicht trennen, denn Lateinamerika und Europa sind natürliche Partner. Uns verbindet unendlich viel: Wir leben in Demokratien, sind uns kulturell nah und treten für ein internationales System ein, das auf Regeln und Menschenrechten fußt. Das gilt für Kolumbien und Panama genauso wie für Brasilien – unseren strategischen Partner und kommenden G20-Vorsitz. Die neue Regierung unter Präsident Lula will Brasiliens starke Stimme bei der Lösung der drängendsten globalen Herausforderungen einbringen. Dabei verbindet uns der feste Glaube, dass es Wohlstand nur geben kann, wenn Freiheit und Frieden herrschen – auch wenn wir, wie zuletzt beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, unterschiedliche Blickwinkel haben.

Wie selten zuvor sind unsere wirtschaftlichen und ökologischen Interessen eng miteinander verwoben. Denn ohne Lateinamerika werden wir die Klimakrise nicht eindämmen. Am Amazonas geht jede Minute Regenwald auf einer Fläche von drei Fußballfeldern in Rauch auf oder fällt den Kettensägen zum Opfer. Das hat Folgen für uns alle. Fallen die Bäume weiter, kippt das ganze Ökosystem. Deshalb teilen wir die Ambitionen der brasilianischen Regierung, den Waldanrainern wirtschaftliche Perspektiven zu bieten – nicht gegen den Wald, sondern mit ihm. Das grüne Potenzial ist riesig: Brasilien erzeugt seinen Strom heute schon zu fast 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen, grüner Wasserstoff hat in weiten Teilen des Kontinents eine große Zukunft.

Die Ozeanriesen, die sich durch das Nadelöhr des Panamakanals schieben, erinnern uns daran, was Lateinamerika auch ist: Ein potenzieller Gigant der Weltwirtschaft. Sichere Lieferketten, grüne Energien, weniger Abhängigkeit bei Rohstoffen – seit dem russischen Angriffskrieg ordnen wir die Fäden unserer globalen Verflechtung mit großem Tempo neu. Wir wollen ein dichtes und nachhaltiges Netzwerk auch über den Atlantik spannen. Dafür wäre das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten ein großer Schritt vorwärts. Wenn wir es nachhaltig ausgestalten und den Regenwald effektiv schützen, setzt es die nötigen Anreize und Regeln, unsere Regionen zu Vorreitern der grünen und sozialen Transformation zu machen.

Auf unserem Arbeitsmarkt ist Lateinamerika längst angekommen. Brasilianische Pflegekräfte und kolumbianische Elektriker finden in Deutschland bereits offene Arme. Diese Partnerschaft wollen wir ausbauen. Als Bundesregierung haben wir uns vorgenommen, die Einwanderungspolitik vom Kopf auf die Füße zu stellen, denn unsere Wirtschaft braucht dringend mehr Fachkräfte. Dafür werde ich in Brasilien gemeinsam mit meinem Kabinettskollegen Arbeitsminister Hubertus Heil werben“.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Mera

    Kolumbianische Elektriker… Lächerlich, die Frau hat keine Ahnung!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!