Kuba-Aktionstag: Kein Euro für die Diktatur

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Die kubanischen Musiker Maykel Osorbo, El Funky, Yotuel, Gente de Zona, Descemer Bueno und weitere sorgen mit "Patria y Vida" für viel Furore und geben der kubanischen Bevölkerung Hoffnung (Foto: igfm)
Datum: 09. Juli 2023
Uhrzeit: 21:52 Uhr
Ressorts: Kuba, Kultur & Medien
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Am 11. Juli erinnern in Deutschland bundesweit Menschenrechtsaktivisten an die gewaltsame Niederschlagung der landesweiten Freiheitsproteste auf Kuba 2021. Das Netzwerk Botschafter für Menschenrechte (BfM) unterstützt am diesjährigen Aktionstag die beteiligten Aktivisten und Organisationen in fünf deutschen Städten. „Kuba ist eine Gefängnisinsel. Dort kann niemand im Urlaub unbeschwert die Seele baumeln lassen. Freie Wahlen, freie Medien und freie Gewerkschaften sind auf Kuba undenkbar. Die allein regierende Kommunistische Partei duldet keine anderen Parteien und hat Angst vor jeder Form der Freiheit. Stattdessen leiden über 1000 politische Gefangene in den Gefängnissen. Die hygienischen Verhältnisse in den Haftanstalten und die medizinische Versorgung der Gefangenen sind katastrophal. Eine immer wieder geforderte Inspektion der Gefängnisse und der Haftbedingungen für politische Gefangene durch unabhängige internationale Experten, lässt die Diktatur nicht zu“, kritisiert Martin Lessenthin, Kuba-Experte und Mitglied im Kuratorium des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin.

BfM rät deutschen Touristen davon ab, ihr Urlaubsbudget auf Kuba auszugeben. „Damit finanziert das Regime den Unterdrückungsapparat und das Luxusleben der Machtelite. Die normalen Kubaner verfügen über keine Devisen. Sie profitieren weder direkt noch indirekt vom Tourismus“, so Lessenthin weiter. Gemeinsames Ziel des Aktionstages ist es, die Regierungen der Europäischen Union auf die anhaltend katastrophale Menschenrechtslage in Kuba hinzuweisen. BfM weist insbesondere auf das Schicksal von vier politischen Gefangenen hin: Der deutsche Staatsbürger Luis Frometa Comte aus Dresden ist inhaftiert, weil er mit seinem Smartphone ein Video aufgenommen hatte, das Gewalt gegen Protestierende dokumentiert. Die kubanischen Bürgerrechtler Felix und Saily Navarro wurden nach den Protesten inhaftiert, weil sie beharrlich Nachforschungen über verschleppte Demonstranten angestellt hatten. Sie selbst hatten an den Demonstrationen gar nicht teilgenommen. Der Bürgerrechtler Jose Daniel Ferrer, Kubas prominentester Oppositioneller und langjähriger politische Gefangener, wurde am 11. Juli 2021 verschleppt. Er hatte ebenfalls nicht an den Protesten teilgenommen. Bis heute wird er an einem unbekannten Ort in Isolationshaft gefangen gehalten. Berta Soler, Sprecherin der Damen in Weiß, fordert die Freilassung des Bürgerrechtlers Jose Daniel Ferrer, der seit dem 11.Juli 2021 an unbekanntem Ort gefangen gehalten wird. Silke Frometa kämpft für die Freilassung ihres auf politischen Gründen inhaftierten Ehemanns Luis Frometa Compte. Der Dresdener hatte am 11. Juli 2021 an den Protesten gegen die Diktatur teilgenommen und ein Handy-Video erstellt. 

Die Europäische Union darf nach Auffassung der Menschenrechtler im Umgang mit der kubanischen Diktatur ihre Grundwerte nicht aufgeben. Das diktatorische Regime in Havanna darf keine politische und wirtschaftliche Hilfe aus Europa erhalten. Europäische Urlauber müssen mit Hilfe der EU aufgeklärt werden, wer auf Kuba von den Einnahmen aus dem Tourismus profitiert. Die EU muss sich konsequent für die Freilassung aller politischen Gefangenen einsetzen. Ihre Freilassung muss Thema jeder politischen oder diplomatischen Begegnung sein und ist Voraussetzung für jede Form von Kooperation.

Die Aktionsformen am 11. Juli sind vielfältig: Demonstrationen in München und Berlin, eine Podiumsdiskussion und Social Media Aktionen. Beteiligt sind Menschenrechtsaktivisten, in Deutschland lebende Kubaner und deren Angehörige sowie weitere Interessierte. Mitwirkende sind überall willkommen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Yoaxis

    El señor Martin está muy claro sobre lo que ocurre en Cuba, una isla cárcel cuyos carceleros son los castrocomunistas y un pueblo prisionero y ahogado en represión. Cuba necesita con urgencia el fin de la dictadura y una transición a la democracia, es el único modo de que esa nación pueda prosperar y avanzar.

  2. 2
    Carmen Maria Rodriguez

    Se cumple el segundo aniversario de las protestas en masa a través de Cuba del 11de julio. Más ciudadanos fueron amordazados por culpa de un régimen que solo existe, si no es asfixiando al cubano. La vida y situación general del cubano Jose Daniel Ferrer corren peligro. Lo mismo diría sobre el ciudadano alemán de origen cubano, Luis Frómeta Compte. El estimado de presos políticos en Cuba asciende a 1,000 y su excarcelación serviría no solo garantizar su libertad si no sus vidas mismas. Si en la isla escasea el alimento como vía férrea del régimen para controlar a la ciudadanía, cuanto más será la hambruna dentro de las cárceles donde La Habana reprime y tortura inpunemente. El compromiso de toda sociedad libre ha de ser la promoción del bienestar ciudadano donde quiera le lleve el turismo. En este segundo aniversario del 11 de julio, el turista europeo debiera estar consciente que su euro en Cuba se convierte en la divisa de la represión gubernamental contra el pueblo cubano.

  3. 3
    Olainis tejeda Beltran

    En Cuba se vive un 11 de julio cada dia. Un 11 de julio ahogado por la represión constante de la dictadura en contra del pueblo que dice representar. A los miles de presos politicos deo 11 de julio de suman diariamente decenas de inocentes por molestar al régimen cuando piden pan y libertad. PATRIA Y VIDA!!!

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