Mit Bier um die Welt: Belize mit dem einzigartigen Belikin-Bier

Nach dem Stopp in Bolivien geht die Reise weiter in den kleinsten Staat Zentralamerikas. Hier wird nur ein einziges Bier gebraut, Belikin Beer. Belize, eine ehemalige britische Kolonie, die 1981 ihre Unabhängigkeit erlangte, gehört heute zum Commonwealth, einer zwischenstaatlichen Organisation, in der 54 Länder zusammengeschlossen sind, die zum britischen Empire gehörten. Die Briten waren jedoch nicht die ersten Entdecker, die an den Ufern des kleinsten zentralamerikanischen Staates landeten. Vielmehr kamen zwei spanische Seefahrer, Vicente Yanez Pinzon und Juan Diaz de Solis, in den frühen 1500er Jahren dort an und begannen mit dem Aufbau der ersten Siedlungen von Kolonisten. Doch schon bald wurden diese Gebiete zum Schauplatz von Störaktionen der britischen Freibeuter im Auftrag der britischen Krone, die mit verschiedenen Expeditionen andere Länder Amerikas eroberte und so ihre Interessen ausweitete: Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, die spanischen Handelsrouten zu beschädigen, die ihre Schiffe mit Rohstoffen beluden, die sie ins Mutterland zurückbrachten.

Aus diesem Grund entstanden in diesem Gebiet in unmittelbarer Nähe zueinander Dörfer von Siedlern aus den beiden europäischen Ländern. Dies war die Ursache für zahlreiche Konflikte, die mehr als zwei Jahrhunderte andauerten, bis die Briten die spanische Flotte in der Schlacht von St. George’s Caye vom 3. bis 10. September 1798 besiegten. Nach dieser Schlacht blieb das Gebiet des heutigen Belize ständig unter der Kontrolle der britischen Krone, die es 1864 von einer Siedlung in den Status einer Kolonie erhob, zunächst unter dem Namen Britisch-Honduras. Wie in anderen von Europäern, insbesondere von den Briten, kolonisierten Ländern wie Australien und Barbados wurde die einheimische Bevölkerung auch in diesen Gebieten von der Kultur und den Traditionen der Eroberer beeinflusst. In Belize gesellte sich dazu eine der blühendsten Zivilisationen des Altertums, die Maya, die zwischen 250 und 900 n. Chr. ihre Blütezeit erlebten.

BELIKIN-BEER

Eine Verbindung, die auch aus dem Namen des einzigen Biers hervorgeht, das in diesem kleinen Land mit weniger als 400.000 Einwohnern hergestellt wird. Es heißt „Belikin“, was in der Sprache der Maya „Weg nach Osten“ bedeutet, wovon sich nach Ansicht der Gelehrten auch der Name Belize ableitet. In den Geschichtsbüchern heißt es nämlich, dass diese Bevölkerung, die ursprünglich aus dem Gebiet des heutigen Südmexikos und Guatemalas stammte, auf der Suche nach neuen Anbauflächen und Absatzmöglichkeiten ans Meer nach Osten wanderte, wo sich das heutige Belize befindet. Eine Verbindung zu dieser kulturellen Tradition zeigt sich auch auf dem Flaschenetikett, auf dem ein Maya-Tempel abgebildet ist.

Das Unternehmen, das es herstellt, die Belize Brewing Company, wurde am 29. Mai 1969 von Eric Bowen und seinem Sohn Barry Bowen gegründet, Nachkommen einer europäischen Familie, die 1752 in dieses Land kam. Dieselbe Familie, die heute unter dem Vorsitz von Michael H.M. Bowen die Geschicke des Unternehmens lenkt. Eine Brauerei, die nach den Schwierigkeiten in den Anfangsjahren die notwendigen Finanzmittel für den Bau einer modernen Anlage erhielt, die im Jahr 2000 eröffnet wurde. Dies ermöglichte es, die Produktpalette zu erweitern und mehr Fans zu gewinnen. Zu den Referenzen gehört das typisch europäische Lagerbier Belikin Beer, das durch die Mischung von kanadischem Pilsner Malz und deutschem Hopfen hergestellt wird. Es hat eine goldblonde Farbe und wird nach einem langen Gärungsprozess in Flaschen abgefüllt, der es vollmundig und ausgewogen macht. Alkoholgehalt: 4,8 %.

DAS BELIKIN CHOOLATE STOUT

Wenn es sich hier, wie auf der Website der Brauerei berichtet wird, um ein Produkt handelt, das sich getreu auf die europäische Brauereigeschichte bezieht, wie das nach englischen Regeln hergestellte Stout des Unternehmens, so ist ein weiterer Bezug die Verwendung einer typischen mittelamerikanischen Zutat: Kakao. Es handelt sich um das Belikin Chocolate Stout, das mit Schokolade aus Kakaoplantagen in Belize hergestellt wird. Ursprünglich für das ihm gewidmete Festival kreiert, das jedes Jahr im Süden des Landes stattfindet, ist es heute fester Bestandteil des Angebots der Brauerei. Es bietet einen reichen und samtigen Geschmack, der von der besonderen Zutat herrührt: Vanille- und Rum-Aromen verbinden sich mit ihr. Es hat einen durchschnittlichen Alkoholgehalt von 6,5 %.

Wenn diese Brauerei heute mehrere Biere anbietet und einen wachsenden Kundenkreis verzeichnen kann, so ist dies der Hartnäckigkeit der Familie Bowen zu verdanken: Trotz der anfänglichen ablehnenden Haltung von Branchenanalysten bezüglich der Durchführbarkeit einer Brauerei in einem kleinen Land wie Belize haben sie ihr Projekt verwirklicht. Und zwar mit dem Ziel, in ihrem Bier die Erinnerung an ihre britische Herkunft und die Hommage an die Kultur und Geschichte des Volkes, das dieses Land zuerst bewohnte, nämlich der Mayas, zu verbinden.