Dürre und Hitze im Amazonas: Über 100 tote Delfine entdeckt

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Mehr als 100 Delfine starben in einem Fluss im brasilianischen Amazonas aufgrund der schweren Dürre und Hitzewelle (Fotos: Mamirauá-Institut)
Datum: 30. September 2023
Uhrzeit: 23:02 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das brasilianische Amazonasgebiet wird seit Wochen von einer schweren Hitzewelle und Dürre heimgesucht, die den Pegelstand der Flüsse auf ein Minimum gesenkt haben. Am vergangenen Mittwoch (27.) wurden tonnenweise tote Fische im Lago do Piranha gefunden, einer Lagune in der Nähe von Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaates und Hauptort des größten Regenwaldes der Welt. Experten des Mamirauá-Instituts für nachhaltige Entwicklung, einer staatlichen brasilianischen Organisation, berichteten nun, dass mindestens 110 Delfine tot im Rio Tefé im Amazonas gefunden wurden. Die Tiere gehörten zu zwei verschiedenen Arten – Rosados (Inia geoffrensis) und Tucuxi (Sotalia fluviatilis) – die beide stark gefährdet sind.

Nach Ansicht der Experten handelt es sich um eine „extreme und ungewöhnliche Sterblichkeit“, die, auch wenn dies bis zum Vorliegen der Autopsieergebnisse nicht endgültig sicher ist, auf die Hitzewelle und die intensive Trockenheit zurückzuführen sein könnte, die seit Tagen in dem Gebiet herrschen. „Es ist noch zu früh, um die Ursache für dieses extreme Sterbeereignis zu kennen, aber unseren Spezialisten zufolge hängt es sicherlich mit der derzeitigen Dürreperiode und den hohen Temperaturen im See zusammen“, sagte Miriam Marmonetel, die das Forschungsteam für aquatische Säugetiere am Institut leitet.

In den letzten Tagen erreichte die Temperatur im See in einer Tiefe von bis zu drei Metern 40°C und lag damit weit über den üblichen 32°C. Dies könnte zum Tod der Wassersäugetiere geführt haben. Bei den ersten Nekropsien wurden an den augenscheinlich gesunden Tieren keine Spuren von Fischernetzen oder Verletzungen festgestellt, was die Hypothese eines Zusammenhangs mit den klimatischen Bedingungen nur verstärkt. „Dies ist ein beispielloser Vorfall. Wir haben noch nie ein Delfinsterben gesehen, das mit der Temperatur zusammenhängt“, beklagte Marmonetel, während die Nichtregierungsorganisation WWF davor warnte, dass dies ein deutliches Zeichen für die sich verschärfende Klimakrise sei. Bei einer Untersuchung aus dem Jahr 2010, der letzten, die veröffentlicht wurde, wurden rund 900 rosa Delfine und weitere 500 Tucuxis in Tefé gezählt.

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