Brasilien: Schockierende Hinrichtung in Rio de Janeiro – Update

polizei

Die Zivilpolizei RJ glaubt, dass es sich um eine Hinrichtung handelte, da nichts entwendet wurde und die Verbrecher wortlos und bereits schießend das Restaurant betraten (Fotos: Reprodução / TV Globo)
Datum: 05. Oktober 2023
Uhrzeit: 14:33 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (5.) wurden in der Avenida Lúcio Costa (Barra da Tijuca im Westen Rios) drei Ärzte erschossen. Ein vierter Mediziner wurde angeschossen und in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Behörden befindet er sich „in Lebensgefahr“. Ein Video zeigt, dass die Täter, aus einem Auto stiegen, auf die Opfer zulaufen und mindestens 20 Schüsse innerhalb weniger Sekunden abgeben. Laut der Überwachungskamera ereignete sich die Tat um 0:59 Uhr Ortszeit. Die Zivilpolizei RJ glaubt, dass es sich um eine Hinrichtung handelte, da nichts entwendet wurde und die Verbrecher wortlos und bereits schießend das Restaurant betraten.

Eines der Opfer, der 35-jährige orthopädische Chirurg Diego Ralf Bomfim, ist der Bruder der Abgeordneten Sâmia Bomfim (PSOL-SP). Aufgrund der Nähe eines der Opfer zum Parlamentarier ordnete Justizminister Flávio Dino an, dass die Bundespolizei die Ermittlungen begleitet. Die Ärzte wohnten im Hotel Windsor in der Avenida Lúcio Costa, in dem ab Donnerstag der 6. internationale Kongress für minimalinvasive Fuß- und Sprunggelenkschirurgie stattfindet.

Update, 6. Oktober

Die Zivilpolizei hat die Leichen von Drogenhändlern gefunden, die verdächtigt werden, drei Ärzte in Rio de Janeiro hingerichtet zu haben. Die Leichen befanden sich in zwei Autos, die am Donnerstagabend (5.) in Rios Westzone gefunden wurden. Insgesamt wurden vier Leichen von der Mordkommission mit Unterstützung des polizeilichen Nachrichtendienstes gefunden: drei in einem Auto in der Rua Abrahão Jabour, in der Nähe des Riocentro, und eine weitere in einem zweiten Fahrzeug in der Avenida Tenente-Coronel Muniz de Aragão, in Gardênia Azul. Die Polizei geht in erster Linie davon aus, dass die Ärzte versehentlich erschossen wurden. Eine der Hypothesen lautet, dass die Mörder es auf einen Milizionär aus der Region Jacarepaguá abgesehen hatten, der wie eines der Opfer aussieht. Den Ermittlungen zufolge war das eigentliche Ziel Taillon de Alcântara Pereira Barbosa, der Sohn von Dalmir Pereira Barbosa, der als einer der wichtigsten Anführer einer in der Westzone operierenden Miliz gilt.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Paddy7

    Solche unglaublichen Dinge passieren jede Woche in Brasilien. Kinder die in Schiessereien geraten, Ältere die ausgeraubt werden und vieles mehr. Die brutale Dummheit ist so weit verbreitet, weil Bildung fehlt.
    Die Kinder kommen ab der Schule ohne irgendwelche Zukunftschancen, weil Berufsbildung UND Arbeit fehlt. Vorallem die farbige Bevölkerung leidet enorm an der Chancenungleichheit.
    Wird man von den Eltern verstossen, weil man für Drogen sie beklaut hat, landet man relativ schnell auf der Strasse und wird Teil einer Bande, ohne dass man irgend etwas dagegen tun kann.
    Mit einer Waffe in der Hand, wird man von der Polizei als Bandit erschossen.
    Das wars dann, eines kurzen jungen Lebens. So läuft das jeden Tag aufs Neue.
    Warum das so ist? Weil die Korruption von ganz oben nach ganz unten Teil des gesellschaftlichen Lebens ist. Werden Gelder für Infrastruktur oder Unterhalt freigegeben, versickert das Geld relativ rasch, bevor es überhaupt dort hin kommen sollte, wofür es gedacht war.
    Brasilien hätte ein gutes Fundament an Ressourcen. Die jungen Leute wollen arbeiten und lernen, aber es gibt keine guten Arbeitsgesetze und faire Löhne. Das Baugewerbe zum Beispiel ist völlig unsicheres Terrain, weil viel zu wenig Projekte finanziert werden. Das Land könnte sehr viel mehr aus sich heraus holen, wenn dieser Krebs, die Korruption, nicht so bösartig tief verankert wäre.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!