Mit Bier um die Welt: Trininidad und Tobago

In dieser neuen Folge geht es von den warmen Gewässern Südamerikas (Suriname) zu den ebenso warmen und klaren Gewässern um die Inseln Trinidad und Tobago, zwei der kleinen Territorien, die zusammen mit den benachbarten die kleinen Antillen bilden, die von Christoph Kolumbus auf seiner dritten Amerikareise entdeckt wurden. Wenn man an diese paradiesischen Inseln denkt, stellt man sich vor, wie man im Schatten einer Palme sitzt und an einem exzellenten Cocktail nippt, sogar an den berühmtesten, wie dem Daiquiri oder dem Caipiroska, die durch die Mischung von exotischen Früchten wie Papaya und Mango mit einem der berühmten karibischen Rumsorten zubereitet werden, die nach den verschiedenen, auf den verschiedenen Inseln überlieferten Traditionen destilliert werden und in der ganzen Welt bekannt und geschätzt sind. Und das ist noch nicht alles: Sie können sich vorstellen, wie Sie das kristallklare Wasser bewundern, während Sie ein gutes lokales Bier genießen. In der Karibik gibt es nämlich nicht nur berühmte Destillerien, sondern auch kleine Brauereien, die in fast allen Ländern der Region angesiedelt sind: Diese produzieren nicht nur in Lizenz die Biere bekannter Marken wie Heineken und Guinness, sondern bieten auch einheimische Produkte an.

Die Verbreitung des alten Getränks in Trinidad und Tobago (wo es 58 % des inländischen Alkoholkonsums ausmacht) ist darauf zurückzuführen, dass das Land, wie viele andere Antillenstaaten, zunächst eine spanische Kolonie war und dann ab 1798 bis zur Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1962 von den Briten kolonisiert wurde. Diese jahrhundertelange Besatzung hat die Kultur und den Lebensstil der Bevölkerung unauslöschlich geprägt, auch wenn diese heute kaum noch aus Nachkommen europäischer Siedler besteht: 80 % der Einwohner sind afrikanischer und asiatischer Herkunft. Die Briten führten also die Braukultur in die trinidadische Bevölkerung ein, und nicht zufällig wurde die erste lokale Brauerei (die bis vor drei Jahren die einzige bleiben sollte) 1947 von dem britischen Unternehmer Gerald Wight unter dem Namen „Caribbean Development Company“ gegründet, und drei Jahre später wurde das erste Bier des Hauses auf den Markt gebracht: das Carib Lager.

Carib Lagerbier

Noch heute ist es die beliebteste und am meisten geschätzte Referenz des Unternehmens: Es ist ein strohgelbes Getränk mit einem Alkoholgehalt von 5,2 %. Das Rezept für dieses Bier sieht die Verwendung von Apfelwein vor, weshalb das Aroma sehr süß ist, dem eines Fruchtsafts sehr ähnlich und daher gut für heiße karibische Tage geeignet. Die Brauerei, die sich heute als Hommage an ihren Gründer und die Braukunst ihrer Heimat „Carib Brewery“ nennt, bietet neben anderen Bieren auch ein Stout an, das nach der typisch karibischen Neuinterpretation des Stils hergestellt wird: Es hat einen dicken, braunen und cremigen Schaum und bringt Noten von Karamell, Kaffee und Schokolade hervor, begleitet von einem Hauch von Melasse, Rohrzucker und Balsamico-Essig.

Die Brauszene in Trinidad und Tobago, wie auch die anderer karibischer Länder, die wir bereits erwähnt haben, wie Barbados und St. Kitts und Nevis, verfügt ebenfalls über eine Handwerksbrauerei, einen lokalen Vorposten der „Handwerksbier-Revolution“: Es handelt sich um Tommy’s Brewing Company, die 2020 von John Tommy, dem Enkel eines englischen Siedlers, gegründet wurde.

TOMMY BIER

Das kleine Unternehmen, das immerhin nicht weniger als 14 verschiedene Biere anbietet, die nach verschiedenen europäischen und amerikanischen Stilrichtungen gebraut werden, behauptet stolz, das erste Craft-Bier des Landes zu sein: „Dies ist der Beginn der wahren Revolution des trinidadischen Bieres, denn für uns ist Craft-Bier viel mehr als nur ein Getränk: Es ist ein Ausdruck dessen, wer wir sind, denn es sind die Menschen, die den Unterschied ausmachen, indem sie es qualitativ hochwertig herstellen“. Nach Angaben des Portals Rate beer“ stehen zwei Biere des Unternehmens in der Gunst der Trinidader und der Touristen, die den Archipel besuchen, an erster Stelle: das Lagerbier, das mit aus Deutschland und den Vereinigten Staaten importierten Malz- und Hopfensorten gebraut wird, und das Stout, das, wie es der Stil vorschreibt, die Aromen von Schokolade und geröstetem Kaffee betont.

Zwei verschiedene Bierstile, die das Ergebnis zweier unterschiedlicher Brauschulen (der deutschen und der englischen) sind: Sie spiegeln die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse wider, die Trinidad und Tobago, wie auch die anderen karibischen Inseln, im Laufe der Jahrhunderte durch die europäische Bevölkerung nach der Kolonisierung erhalten haben. So kann man sich vorstellen, an der Englishman’s Bay, einem der bekanntesten Strände des trinidadischen Archipels, dessen Name wiederum auf die Verbindung zur britischen Geschichte und Kultur verweist, Biere zu probieren, die auf amerikanische und europäische Traditionen und Stile zurückgreifen, aber auch mit lokalen Rohstoffen wie tropischen Früchten gebraut werden.