Venezuela wird Kryptowährungs-Mining-Farmen vom nationalen Stromnetz trennen

Die venezolanische Regierung hat den Beginn eines Plans zur Abschaltung aller Kryptowährungs-Mining-Farmen vom Nationalen Elektrizitätssystem (SEN) angekündigt. Dies berichtete das venezolanische Ministerium für elektrische Energie in einer Veröffentlichung auf Instagram, in der hervorgehoben wird, dass der Plan die Unterstützung der Nationalen Elektrizitätsgesellschaft (Corpoelec) und der Staatsanwaltschaft (MP) des südamerikanischen Landes hat. „Das Ziel ist es, alle Kryptowährungs-Mining-Farmen im Land vom SEN abzuschalten“, heißt es in der Mitteilung der Regierungsbehörde.

Die Ankündigung kam Stunden, nachdem eine Razzia auf einer Bitcoin-Mining-Farm in Maracay, Bundesstaat Aragua, im Landesinneren, gemeldet wurde. Die Intervention führte zur Beschlagnahme von mehr als 2.300 ASIC-Minern. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass staatliche Behörden darauf drängten, die Stromversorgung von Bitcoin-Mining-Farmen zu beschränken. Dies ist der Fall des Gouverneurs des Bundesstaates Carabobo, Rafael Lacava, der zusammen mit dem Minister für elektrische Energie, Jorge Marquez, den Aufruf machte, die Aktivität der Datenzentren zu reduzieren. Das venezolanische Regime behauptet, dass die Abschaltung der Bitcoin-Mining-Farmen eine Reaktion auf den hohen Stromverbrauch dieser Zentren ist. Dies hat zu wiederholten Stromausfällen in der Umgebung dieser Mining-Einrichtungen geführt.

Nach Angaben des Ministeriums für elektrische Energie wird die Abschaltung „die hohen Auswirkungen auf die Nachfrage vermeiden und es ermöglichen, weiterhin einen effizienten und zuverlässigen Service für die gesamte venezolanische Bevölkerung anzubieten“. Es ist unklar, ob Bitcoin-Miner, die ohne Anschluss an das nationale Stromnetz arbeiten, ihren Betrieb aufrechterhalten können. Auch für diese Miner wurden Beschränkungen verhängt. Im September 2023 wurde ein Miner, der angeblich nicht an das SEN angeschlossen war, überfallen und 800 Maschinen beschlagnahmt.

Trotz der Behauptungen des Regimes kommt die Beseitigung der Bitcoin-Mining-Farmen inmitten einer starken regulatorischen Unsicherheit, die durch das Eingreifen der Nationalen Aufsichtsbehörde für Kryptowährungen (Sunacrip) verursacht wird. Diese Behörde, die für die Regulierung der Mining-Industrie in Venezuela zuständig ist, war im März 2023 Gegenstand einer staatlichen Intervention, nachdem sie beschuldigt wurde, in ein millionenschweres Korruptionsprogramm der Regierung namens Pdvsa-Cripto verwickelt zu sein. Den Ermittlungen des venezolanischen Staates zufolge wurden durch dieses System mehr als 16 Milliarden USD gestohlen. Es wird behauptet, dass die an dem System Beteiligten illegal Öl verkauft haben und die Zahlungen in Krypto-Assets umgewandelt wurden, um sie schwer nachverfolgen zu können.