Starkes Erdbeben in Südamerika veränderte die Erdachse

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Das Erdbeben von 2010 in Chile, auch bekannt als 27F, ereignete sich am 27. Februar um 03:34 Uhr und erreichte eine Stärke von 8,8 auf der Richterskala (Foto: Archiv)
Datum: 30. Juni 2024
Uhrzeit: 14:09 Uhr
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Autor: Redaktion
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Ein starkes Erdbeben der Stärke 8,8 hinterließ unauslöschliche Spuren in der Geografie und Geschichte von Chile und die Auswirkungen dieses Bebens ging weit über die Grenzen des südamerikanischen Landes hinaus. Studien der NASA zufolge veränderte das Erdbeben die Erdachse und verkürzte die Tageslänge. Richard Gross, ein Forscher am Jet Propulsion Laboratory, kam zu dem Schluss, dass das Beben die Erdachse um 8 Zentimeter verschoben und die Tageslänge um 1,26 Mikrosekunden verkürzt hat. Die Veränderung der Erdrotation ist auf die durch tektonische Bewegungen verursachte Umverteilung der Masse zurückzuführen. Obwohl diese Veränderungen winzig sind und im täglichen Leben kaum wahrgenommen werden können, hat das Phänomen das Interesse der Wissenschaft geweckt. In diesem Artikel werden die Einzelheiten des Erdbebens in Südamerika, das die Erdachse verändert hat, sowie die Auswirkungen dieser Bewegungen auf den Planeten beschrieben.

Das Erdbeben von 2010 in Chile, auch bekannt als 27F, ereignete sich am 27. Februar um 03:34 Uhr und erreichte eine Stärke von 8,8 auf der Richterskala. Dieses Ereignis gilt als das zweitstärkste in der Geschichte des Landes und als das achtstärkste weltweit. Die freigesetzte Energie entsprach mehr als 1.000 Megatonnen TNT und löste Tsunamis aus, die den Pazifik überquerten. Die Lage des Erdbebens in den mittleren Breitengraden der Erde ermöglichte eine stärkere Verschiebung der Erdachse. Dieses Phänomen lässt sich am besten mit dem Modell von Richard Gross von der NASA erklären, der mit Hilfe einer komplexen Berechnung die Auswirkungen des Erdbebens auf die Erdrotation ermittelt hat. Seinen Studien zufolge hat das Erdbeben in Chile die Erdachse stärker verschoben als das Sumatra-Andaman-Erdbeben von 2004, obwohl es eine geringere Stärke hatte. „27-F“ war 700- bis 800-mal stärker als das Erdbeben in Haiti im Januar desselben Jahres, das eine Stärke von 7,3 auf der Richterskala hatte und schätzungsweise mehr als 230.000 Menschen das Leben kostete.

Was besagt die wissenschaftliche Studie der NASA?

Richard Gross und sein Team bei der NASA analysierten mit Hilfe fortschrittlicher Computermodelle die Auswirkungen des Erdbebens auf die Erde. Vorläufige Ergebnisse zeigten, dass das chilenische Beben die Erdachse um 8 Zentimeter verschoben und die Länge der Tage um 1,26 Mikrosekunden verkürzt hat. Diese Schlussfolgerung überraschte die Wissenschaftler, da selbst eine relativ geringe Bewegung von Massen auf der Erde eine spürbare Auswirkung auf ihre Rotation haben kann. Dr. Alejandro Gangui vom Institut für Astronomie und Weltraumphysik der Universität Buenos Aires (Argentinien) erklärte, dass die Erde kein starrer Körper ist, sondern jahreszeitlich bedingten Störungen unterworfen ist. Eine so starke Bewegung wie das chilenische Erdbeben führt daher zu einer Umverteilung der Masse des Planeten und beschleunigt seine Rotation. Gangui verglich diesen Effekt mit dem einer Ballerina, die sich schneller dreht, wenn sie ihre Arme verschränkt.

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