Chile will der weltweit führende Lithiumexporteur werden

Nach Angaben von Experten und Vertretern des Lithiumsektors wurden auf einer von der chilenischen Pazifik-Stiftung organisierten Veranstaltung die Herausforderungen für die chilenische und weltweite Lithiumindustrie sowie die Aussichten für den Abbau und die Vermarktung der Ressource in Chile erörtert, mit dem Ziel, der weltweit wichtigste Lieferant zu werden. Laut Roland Chavasse, Generalsekretär der International Lithium Association (ILi), wird Lithium sowohl in Südamerika als auch weltweit von der öffentlichen Politik als strategische Ressource betrachtet, sei es für den Export oder für die Verwendung in lokalen Industrien, wie in China, das im Bereich der Elektromobilität führend ist. „Die Zukunftsaussichten für Lithium sind zweifelsohne vielversprechend. Der Lithiummarkt wächst um 20 Prozent pro Jahr und hat sich zu einem bedeutenden globalen Wirtschaftszweig entwickelt. Noch nie zuvor wurde so viel branchenübergreifend investiert wie in diesem Sektor. Wir beobachten einen beträchtlichen Anstieg der Produktion in Südamerika, insbesondere in den Salinen von Chile und Argentinien, mit starker Unterstützung der Regierungen der Region“, betonte Chavasse.

Darüber hinaus macht Chile, das über 36 Prozent der weltweiten Lithiumreserven verfügt, die sich vor allem im Salar de Atacama im Norden des Landes konzentrieren, Fortschritte beim Aufbau einer soliden und nachhaltigen Industrie, wie es die im April 2023 von Präsident Gabriel Boric vorgestellte nationale Strategie vorsieht. Dieser Plan sieht die Beteiligung des chilenischen Staates am gesamten Zyklus der Mineraliengewinnung im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften vor, wobei vor allem in den aufgrund ihres hohen Produktionspotenzials als strategisch eingestuften Salinen wie der Atacama eingegriffen werden soll, mit Ausnahme der geschützten oder in der Evaluierung befindlichen Becken.

Im Rahmen dieser Strategie, die darauf abzielt, Chile als Hauptlieferant von Lithium in der Welt zu positionieren, hat die Regierung in diesem Jahr ein Verfahren für Investoren eröffnet, die ihr Interesse an der Entwicklung von Explorations- und Förderprojekten im Land bekunden möchten.