Im südamerikanischen Land Brasilien haben Arbeitsrechtsanwälte Anklage gegen Volkswagen erhoben. Laut einem Bericht von „Reuters“ wird die lokale Einheit von Volkswagen beschuldigt, Landarbeiter vor Jahrzehnten Sklaverei ähnlichen Bedingungen ausgesetzt zu haben, und fordert 165 Millionen Reais (27,5 Millionen US-Dollar) Schadenersatz. „Volkswagen do Brasil“ gab in einer Erklärung bekannt, dass sie noch nicht offiziell über die Anklage informiert wurden. Das Unternehmen habe demnach auf der Farm „Fazenda Volkswagen“, die es von 1974 bis 1986 im Norden Brasiliens besaß, Menschenrechtsverletzungen begangen, so die Staatsanwaltschaft. Ein Arbeitsrichter wird die Anklage prüfen und entscheiden, ob der Fall gegen VW weiterverfolgt wird.
Die brasilianischen Bundesarbeitsstaatsanwälte begannen mit den Ermittlungen, nachdem Ricardo Rezende, ein Priester und Professor an der Bundesuniversität in Rio de Janeiro, 2019 Berichte aus Dokumenten und Zeugenaussagen der Landarbeiter vorgelegt hatte. Die Arbeitsstaatsanwälte stellten fest, dass auf der Farm „schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen“ stattgefunden haben, bei denen die Arbeiter durch erschöpfende Arbeitszeiten, erniedrigende Arbeitsbedingungen und Schuldknechtschaft „sklavenähnlichen“ Bedingungen ausgesetzt waren, wie Staatsanwalt Rafael Rodrigues in einer Erklärung bekannt gab.
Die Anklage, die auch die Forderung nach kollektivem moralischem Schadenersatz beinhaltet, folgt laut „Reuters“ auf gescheiterte Gespräche mit Volkswagen do Brasil, die auf eine Einigung abzielten, so die Staatsanwälte. Sie sagten demnach, das Unternehmen habe die Verhandlungen im März 2023 abgebrochen und „kein Interesse“ an der Unterzeichnung einer Vereinbarung mit ihnen gezeigt.
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