Eisenbahnrevolution in Lateinamerika

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Trotz aller Fortschritte steht Lateinamerika bei der Schaffung eines zusammenhängenden Eisenbahnnetzes vor großen Herausforderungen (Foto: Agência Estadual de Notícias)
Datum: 10. Dezember 2024
Uhrzeit: 12:58 Uhr
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Autor: Redaktion
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Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur in Lateinamerika haben das Potenzial, die Mobilität in der Region zu verändern, indem sie die Überlastung der Städte verringern und einen nachhaltigeren Verkehr fördern. Derzeit werden sieben Megaprojekte von Mexiko bis Chile entwickelt, die nicht nur die Verbindungen zwischen den Ländern verbessern, sondern auch das regionale Wirtschaftswachstum ankurbeln und erheblich zur Verringerung der Schadstoffemissionen beitragen werden. Diese Projekte, die sowohl bereits laufende als auch im Bau befindliche Initiativen umfassen, sollen den städtischen und interurbanen Verkehr revolutionieren. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien und langfristiger Planung sollen sie wirksame Lösungen für die Mobilitätsprobleme der lateinamerikanischen Großstädte bieten.

Diese Eisenbahn-Megaprojekte werden nicht nur die Reisezeiten verkürzen, sondern auch zur Nachhaltigkeit des Verkehrs in der Region beitragen. Es wird erwartet, dass Länder wie Mexiko, Brasilien und Peru mit modernen Technologien eine Vorreiterrolle bei der Einführung von Infrastrukturen übernehmen, die mehr Effizienz und Sicherheit ermöglichen. Elektrische Züge und Einschienenbahnsysteme treiben den Wandel hin zu einem umweltfreundlicheren Verkehr voran.

1. interurbaner Zug Mexiko-Toluca (Mexiko)

Mit einer Investition von fast 5 Millionen Dollar wird dieser Zug Mexiko-Stadt mit Toluca auf einer Strecke von 57,87 Kilometern verbinden. Die erste Phase wurde im September 2023 eingeweiht und ermöglicht eine Fahrzeit von nur 39 Minuten. Bis 2024 soll der Zug täglich 81.000 Fahrgäste befördern und bis 2030 auf 147.000 ansteigen.

2. Metrolinie 2 von Santo Domingo (Dominikanische Republik)

Diese Verlängerung, die zu 92,3 % fertiggestellt ist, wird 7,3 km lang sein und soll in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 in Betrieb genommen werden. Schätzungen zufolge wird sie mehr als eine Million Nutzer haben, da sie die Verkehrsüberlastung in Santo Domingo verringern wird.

3. Linie 3 der Metro Panama (Panama)

Diese Linie, deren Bau zu 63 % abgeschlossen ist, wird auf einer Länge von 25 Kilometern von der Station Albrook nach Ciudad del Futuro verlaufen und 12 Stationen umfassen. Es wird erwartet, dass sie mehr als 500.000 Menschen in Panama Oeste zugute kommen wird, da sie die Fahrzeiten während der Hauptverkehrszeiten um die Hälfte verkürzt.

4. Regiotram de Occidente (Kolumbien)

Die erste U-Bahn-Linie in Bogotá ist zu 38,78 % fertiggestellt. Dieses Projekt wird mehrere Ortschaften der kolumbianischen Hauptstadt mit einer Streckenlänge von 24 Kilometern erschließen und soll 2028 vollständig in Betrieb genommen werden, was die städtische Mobilität drastisch verbessern würde.

5. São Paulo Metro Linie 6 (Brasilien)

Die Linie 6-Orange, die zu 65 % fertiggestellt ist, wird 15 Kilometer lang sein und Brasilândia mit der Station São Joaquim verbinden. Die Fahrzeit für diese Strecke, die derzeit mit dem Bus mehr als 90 Minuten beträgt, wird sich auf nur 23 Minuten verkürzen, wovon 630.000 Fahrgäste täglich profitieren werden. Die Strecke soll 2026 teilweise und 2027 vollständig in Betrieb genommen werden.

6. Metrolinie 2 in Lima (Peru)
Dieses unterirdische U-Bahn-Projekt ist zu 61,7 % fertiggestellt. Nach ihrer Fertigstellung wird sie Ate mit Callao über 27 Stationen auf 35 Kilometern verbinden und täglich mehr als 1,2 Millionen Fahrgäste befördern. Die Strecke soll bis 2028 vollständig in Betrieb sein.
Linie 2 der Metro Lima (Peru). Foto: Andina

7. Santiago-Batuco-Zug (Chile)

In Chile ist der Santiago-Batuco-Zug eines der herausragenden Projekte zur Modernisierung des chilenischen Verkehrssystems. Das Projekt ist Teil des Nationalen Eisenbahnentwicklungsplans, der bis 2026 rund 150 Millionen Fahrgäste pro Jahr erreichen soll.

Herausforderungen bei der regionalen Konnektivität

Trotz aller Fortschritte steht Lateinamerika bei der Schaffung eines zusammenhängenden Eisenbahnnetzes vor großen Herausforderungen. Die großen Entfernungen zwischen den Städten und die mangelnden Investitionen in die Infrastruktur haben die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen behindert, so dass der Luftverkehr die praktikabelste Option für Reisen zwischen den Städten ist. In den letzten Jahrzehnten sind die Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur zurückgegangen, was zu einer Verschlechterung vieler Netze geführt hat. Die Konkurrenz des Luftverkehrs in Verbindung mit den hohen Betriebskosten der Züge hat dazu geführt, dass Bahnprojekte in den Hintergrund gedrängt wurden, während der Luftverkehr weiter expandiert.

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