Im Herzen des peruanischen Amazonasgebiets, das als eines der biologisch vielfältigsten Ökosysteme der Erde gilt, schreitet eine Bedrohung unbemerkt voran und vernichtet alles in ihrem Weg. Sie breitet sich mit dem ständigen Lärm von schweren Maschinen, Baggern und dem Einsatz von Quecksilber aus. Es handelt sich um den illegalen Bergbau, eine Aktivität, die zwar nicht allein für die Abholzung verantwortlich ist, sich jedoch zu einer der zerstörerischsten Kräfte für den Regenwald und die Menschen, die von ihm leben, entwickelt hat. Obwohl die extensive Landwirtschaft nach wie vor die Hauptursache für die Abholzung ist, steht der Alluvialbergbau an zweiter Stelle mit einem geschätzten Anteil von 5 bis 10 %, so der Forstingenieur Marc J. Dourojeanni in seiner Studie „Ist es möglich, die Abholzung im peruanischen Amazonasgebiet zu stoppen?“. Der Schaden geht über die abgeholzten Bäume hinaus: Er verschmutzt Flüsse mit Quecksilber, degradiert Böden und gefährdet die Gesundheit und Umwelt indigener Gemeinschaften.
In Regionen wie Madre de Dios wurden Gebiete wie La Pampa von Mafiagruppen übernommen, die unkontrolliert operieren. Nach Angaben des Amazonas-Überwachungsprojekts MAAP (Monitoring of the Andean Amazon) verloren indigene Gemeinschaften zwischen 2019 und 2022 mehr als 1.800 Hektar Wald. Laut einem Bericht von Mongobay Latam stieg die Entwaldung allein in Barrranco Chico um 216 %, wobei der Einsatz von mittelschweren Maschinen nachgewiesen wurde (Mongabay, 2022). In Loreto ist die Lage ebenso alarmierend: In mindestens neun Flüssen, darunter dem Nanay, wurde illegaler Bergbau festgestellt, wo 2023 mehr als 100 illegale Bagger gefunden wurden (Mongabay, 2023). Diese Aktivität ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch mit organisierten kriminellen Netzwerken verbunden. Die Organisation Derecho, Ambiente y Recursos Naturales (DAR) warnt, dass isolierte Maßnahmen nicht ausreichen: Es bedarf einer entschlossenen, koordinierten und nachhaltigen Strategie des Staates.
Letztendlich hat sich der illegale Bergbau als entscheidender Faktor für die zunehmende Abholzung des Amazonasgebiets etabliert. Seine Ausbreitung, die durch begrenzte Kontrollen und eine unzureichende Überwachung des Gebiets begünstigt wird, verschärft eine Umweltkrise, die durch den Druck der Landwirtschaft bereits verschärft wurde. Angesichts dieser Lage ist eine wirksame, koordinierte und nachhaltige Reaktion des Staates erforderlich. Andernfalls wird der Amazonas weiterhin durch einen Feind zerstört, der mit Baggern, Korruption und Straflosigkeit voranschreitet und damit seine Regenerationsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gefährdet.
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