Eine neue und faszinierende Variante der Aedes aegypti, der Mücke, die das Dengue-Fieber überträgt, wurde in einem Stadtwald in Macapá im Norden Brasiliens entdeckt. Dies gab das Institut für wissenschaftliche und technologische Forschung von Amapá (IEPA) bekannt. Diese als „blasse Mücke” bekannten Exemplare weisen hellere Schuppen am Hinterleib und Brustkorb auf, was ihre visuelle Identifizierung erschweren kann. „Es handelt sich weder um eine Unterart noch um einen neuen Überträger, sondern um eine morphologische Variation derselben Mücke”, erklärte José Ferreira Saraiva, Forscher am IEPA. Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass diese Variante eine höhere Übertragungsfähigkeit oder Resistenz gegen Insektizide aufweist, deutet ihr Vorkommen in warmen und urbanisierten Regionen wie Südostasien, Australien und dem Mittelmeerraum auf eine Anpassung an Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit hin. Dies könnte die Übertragungsfenster für Krankheiten wie Dengue-Fieber, Zika, Chikungunya und Gelbfieber erweitern. „Die helle Variante kann die Saisonalität verringern und die Persistenz der Mücke in städtischen Gebieten erhöhen“, warnte Saraiva.
Zwischen Januar und September 2025 wurden in Brasilien mehr als 1,6 Millionen wahrscheinliche Fälle von Dengue-Fieber registriert, mit 1.665 bestätigten Todesfällen. In Amapá stieg die Zahl der Fälle von 620 im Jahr 2023 auf 5.071 im Jahr 2024, was die Notwendigkeit einer verstärkten epidemiologischen und entomologischen Überwachung unterstreicht. „Es ist von entscheidender Bedeutung, die Teams darin zu schulen, den blassen Phänotyp zu erkennen und der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass die Dengue-Mücke auch weißlich sein kann“, betonte Saraiva. Die Studie dient als Fahrplan für die lokale Vorbereitung und als Erinnerung daran, dass die aktuellen Klimabeschlüsse die Auswirkungen von durch Mücken übertragenen Krankheiten in den kommenden Jahrzehnten bestimmen werden.