Rund 200.000 Pilgerer haben am Freitag (16.) in Chile der „Fiesta de La Tirana“ beigewohnt und die heilige Jungfrau Maria geehrt. Der Höhepunkt der mehrtägigen Pilgerreise zur „Virgen del Carmen“ ist eines der wichtigsten religiösen Feste im Andenstaat und findet stets in La Tirana in der Gemeinde Pozo Almonte in Tarapacá im Norden Chiles statt.
Neben verschiedenen Gottesdiensten wohnen die Gläubigen auch einer gewaltige Prozession bei, bei der die Madonnenfigur durch die Strassen der nur knapp mehr als 500 Einwohner zählenden Gemeinde getragen wird. Im Rahmen der Festivitäten werden zudem diverse Volkstänze aufgeführt. Der berühmteste dabei ist nach Ansicht vieler der „Diablada“, bei dem Gut und Böse in reich geschmückten Kostümen gegeneinander „antreten“. Er hat seine Wurzeln sowohl im römisch-katholischen Glauben als auch in den Riten der Ureinwohner der Anden.
Neben vielen Chilenen aus den südlichen Landesteilen wird das Fest auch von Gläubigen aus den angrenzenden Staaten Peru und Bolivien besucht und hat zudem auch eine politische Bedeutung. Der Erzbischof von Concepción, Monseñor Ricardo Ezatti, beklagte während des Gottesdienstes zum offiziellen Beginn der Feierlichkeiten die ständig steigende Armut im Land. „Uns betrübt, wie die Armut in unserer Gesellschaft ansteigt, es ist notwendig, die Hand zu reichen und in einen sozialen Bund einzutreten, wo wir die Armut besiegen können. Wir müssen den Weg einer Wirtschaft der Gemeinschaft gehen, an der sich jeder beteiligen kann“.
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