Bolivien will mit gezielten Maßnahmen den Menschenhandel im Land stärker bekämpfen. In Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Peru, Argentinien und Paraguay sollen dafür in den kommenden Monaten zahlreiche Kontrollpunkte in den Grenzregionen eingerichtet werden. Dies gab nun der Leiter der „Spezialkräfte zur Verbrechensbekämpfung“ (Fuerza Especial de Lucha Contra el Crimen – FELCC) des südamerikanischen Landes, Oscar Muñoz, bekannt.
„Bolivien wird im Rahmen der internationalen Kooperation Kontrollstellen gegen dieses Delikt einrichten. Die erste wird bereits in einigen Tagen in der Grenzregion von Desaguadero und die nächste in Yacuiba die Arbeit aufnehmen“ erklärte Muñoz bei der offiziellen Vorstellung des Projekts. Desaguadero liegt an der Grenze zu Peru, Yacuiba im Süden des Landes in unmittelbarer Nähe zu Argentinien.
Um die Kontrollen zu effektiv wie möglich durchzuführen, sei eine „umfassende Hilfe und Koordination“ mit der Polizei in Peru, Argentinien und Paraguay vereinbart worden. Vor allem sollen Kinder und Jugendliche vor sexueller Ausbeutung und illegaler Beschäftigung geschützt werden.
Muñoz wies darauf hin, dass es vor allem im Departamento Potosí an der Grenze zu Argentinien grosse Probleme gäbe, da das Land aufgrund fehlender Kontrollen leicht zu verlassen sei. Bolivianische Kinder würden dann im Nachbarland zur Arbeit gezwungen und ausgebeutet. Eine ähnliche Situation sei jedoch auch an den langen, vornehmlich unbewachten Grenzen zu Peru, Paraguay, Brasilien und Chile gegeben.
Zuletzt hatten FELCC-Beamte einen Händlerring aufgedeckt, welcher bolivianische Staatsbürger in ein Bergbauzentrum nach Peru schleuste, wo die Opfer schließlich sexuell ausgebeutet wurden.
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