Der venezolanische Aussenminister Nicolás Maduro ist im Rahmen seiner kurzfristig anberaumten Südamerikareise am späten Montagabend in Paraguay eingetroffen. In der Hauptstadt Asunción traf er noch in der Nacht mit Paraguays Staatspräsident Fernando Lugo und seinem Amtskollegen Héctor Lacognata in der Präsidentenresidenz Mburuvicha Róga zusammen.
Thema des Treffens zu ungewöhnlicher Stunde war die diplomatische Krise zwischen Venezuela und Kolumbien. Madura legte nach eigenen Angaben in einem „offenen Gespräch“ die Position Venezuela in der diplomatischen Krise dar und war für eine friedliche Beilegung des Konflikts. Aber auch die Ausarbeitung der Agenda für das Krisentreffen der Außenminister der Unasur am Donnerstag in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito stand auf der Tagesordnung.
Maduro kam direkt aus Brasília, wo er sich zuvor überraschend mit dem brasilianischen Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva getroffen hatte. Nach Paraguay stehen noch Argentinien, Uruguay, Chile, Peru und Bolivien auf dem Reiseplan des Ministers.
Der Präsident Venezuelas, Hugo Chávez, beendete letzten Donnerstag die diplomatischen Beziehungen mit dem Nachbarland Kolumbien, nachdem Bogotá die Regierung in Caracas vor der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) beschuldigte, rund 1.500 feindlichen Guerilleros der Rebellenorganisation FARC Unterschlupf zu gewähren.
Paraguay hat bislang keine genaue Position bezogen und den Konflikt lediglich verurteilt. Zudem hat sich das Land im Herzen Südamerikas als Vermittler angeboten, um die Beziehung zwischen den zerstrittenen Staaten wieder zu normalisieren.
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