Die Partei des ehemaligen haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide wird von den Parlamentswahlen am 28. Februar ausgeschlossen.
Aristide, ehemaliger populistischer Präsident in Haiti, kritisierte die Entscheidung heftig. Aus seinem Exil in Südafrika rügte er die Wahlkommission in Haiti.
„Ich dachte eine Wahlkommission soll eine Wahl organisieren, in Haiti trifft sie gleichzeitig eine Auswahl“, äußerte sich der ehemalige Präsident unzufrieden.
Aristide ist ein ehemaliger römisch-katholischen Priester der in Haiti 1991 als erster frei gewählter Präsident in den Regierungspalast einzog. Im Jahre 2000 gewann er die Wahl zum Regierungsoberhaupt zum zweiten Mal, seine zweite Amtszeit begann er am 7. Februar 2001. Seine Amtszeit stand bereits zu Beginn unter den Vorwürfen von Wahlmanipulationen.
Ab November 2002 kam es zu bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen, die sich im Laufe des Jahres 2003 intensivierten. Am 29. Februar 2004 verließ Aristide Haiti. Nach Angaben der USA dankte er freiwillig ab und ging ins Exil, nach Angaben Aristides wurde er von den USA gezwungen sein Land zu verlassen. Insofern spricht er von einem Staatsstreich und betrachtet sich weiter als legitimer Präsident Haitis.
Seine Partei „Lavalas Partei“ (“Lawine“) ist immer noch die populärste politische Kraft im verarmten Haiti.
Nach eigenen Angaben will sich Jean-Bertrand Aristide nur vorübergehend in Südafrika aufhalten. Er sieht sich weiterhin als rechtmäßiger Präsident des Landes und teilte mit dass er nach einer politischen Stabilisierung in Haiti wieder auf die Karibikinsel Hispaniola, die sich Haiti und die Dominikanische Republik teilen, zurückkehren wird.