Drei Jahre nach Erdbeben in Peru: Ernüchterung in Pisco eingekehrt

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Datum: 11. August 2010
Uhrzeit: 14:39 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Menschen in der Region sind müde und voller Empörung

Am 15. August 2007 wurde Pisco durch ein Erdbeben der Stärke 7.9 in einen Trümmerhaufen verwandelt. 596 Menschen wurden getötet, der Fischerort im Süden von Peru versank in Schutt und Asche. Pläne wurden erstellt, erdbebensichere Häuser und ein größeres Krankenhaus sollten in der Region neu entstehen. Pisco sollte völlig neu aufgebaut werden-fast drei Jahre nach dem Beben sind die meisten Arbeiten noch immer nicht abgeschlossen, andere haben noch nicht einmal begonnen.

Nach dem Erdbeben kamen tausende von Rettern in die Gegend und versprachen Unterstützung mit Millionen von Dollar. Pisco sollte völlig neu aufgebaut werden-fast nichts davon geschah. In Pisco leben immer noch tausende der Opfer in Holzverschlägen und in Hüttenstädten.

Mirones Jorges Rosa lebt derzeit in der Siedlung „Alto El Molino“, mit 600.000 anderen Menschen, die dort Zuflucht in der Folgezeit nach dem Beben suchten. Mirones hat drei Kinder und erklärt, dass der Verlust ihres Hauses und Besitztümer für sie nicht das schlimmste war. Die grössten Probleme für sie stellt das permanente Elend dar, dass sie jeden Tag „atmet“.

„Es ist sehr schwierig an einem Ort zu leben, wo es kein Wasser oder Abfluss gibt. Die Menschen in Pisco sind müde und voller Empörung über die langsamen Fortschritte bei den Aufbauarbeiten. Nun haben sie einen unbefristeten Streik angekündigt, auch drohen sie mit einem Protestmarsch nach Lima.

Die Welt war voll von guten Absichten in den Tagen nach der Tragödie. Das Fernsehen berichtete pausenlos von weinenden Eltern und Rettern, die im pausenlosen Einsatz nach verletzten und verschütteten Personen suchten. Die Bilder gleichen denen von Haiti, wo nach der Katastrophe viele Geberländer grosszügige Hilfe in Milliardenhöhe versprachen, ihre Versprechungen allerdings nicht einhielten.

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