Umweltschutzorganisationen warnten heute vor der Möglichkeit einer ökologischen und gesundheitlichen Katastrophe auf Puerto Rico. Die US Firma AES gehört zu den weltweit größten Energiekonzernen und betreibt unter anderem in Guayama, auf der Karibikinsel Puerto Rico, ein Kohlekraftwerk. Vor sechs Jahren entsorgte die Firma mehr als 50 Tonnen giftiger Asche in Manzanillo (Pazifikküste Puerto Rico) sowie in der malerischen Bucht von Samana (Dominikanische Republik). Die Bucht von Samana zieht alljährlich Tausende von Menschen an. Sie ist weltberühmt für ihr Whale-Watching.
In den Folgejahren wurden in dem Gebiet von Samana mehrere Kinder mit deformierten Gliedmaßen, ohne Arme und Beine sowie außenliegendem Darm geboren. Die Rate der Kindersterblichkeit stieg an. Viele Mütter litten unter einer deformierten Gebärmutter. Mehr als 10 Familien führen momentan in den USA einen Prozess gegen die Firma. Vor diesem Hintergrund warnten die Umweltschutzorganisationen vor einer ökologischen und gesundheitlichen Katastrophe auf Puerto Rico. Die entsorgte, hoch toxische Asche, birgt eine enorme Gefahr für die Umwelt. In Guayama wurde die Schlacke in einer Gegend entsorgt, in der einige Städte mehr als 90 Prozent ihres Trinkwassers aus dem Grundwasser beziehen.
In der Dominikanischen Republik hat AES bereits sechs Millionen Dollar für Umweltschäden, unter anderem für die Zerstörung der Mangroven, Palmen sowie für die Wasserverschmutzung in der Bucht von Samana gezahlt. Vor einigen Monaten wurden in der Bucht von Samana mehrere tote Wale angeschwemmt. Die Regierung der Dominikanischen Republik sprach von einem Massenselbstmord der Buckelwale.