Skandal um Kinderpornos in Gefängnis erschüttert Paraguay

Datum: 18. September 2010
Uhrzeit: 00:11 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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► Junge Mädchen zu Sex-Besuchen in den Knast gezwungen

Ein Kinderporno-Skandal ungeahnten Ausmaßes erschüttert derzeit das südamerikanische Land Paraguay. Im grössten Gefängnis des Landes wurden nach Ansicht der Ermittlungsbehörden wiederholt Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren zu Sex gezwungen. In verschiedenen dafür speziell eingerichteten Zellen wurde der Missbrauch mit professionellem Equipment aufgezeichnet, die Aufnahmen sollen später zudem im Internet verkauft worden sein. Der Direktor der Haftanstalt „Tacumbú“ wurde suspendiert, die Leitung des Gefängnisses für 30 Tage dem Justizministerium unterstellt.

„In zwei Zellenblocks sind ‚Sets‘ gefunden worden, wo expliziter Sex gefilmt wurde. Dort befanden sich auch Computer und Anschlüsse, um die Aufnahmen ins Internet zu stellen. Auch Camcorder und Digitalkameras waren vorhanden“ so die Staatsanwältin Teresa Martinez. Mindestens zwei Gefangene aus einem Rehabilitierungsprogramm sowie ein auf Bewährung entlassener Ex-Häftling seien in die Verbrechen verwickelt. Letzterer habe die Opfer unter dem Vorwand, es handele sich um Verwandte, in die Haftanstalt geschleust.

Kontakt zu den jungen Mädchen hatte der Kinderporno-Ring über soziale Netzwerke wie Facebook, Orkut oder Twitter aus dem Knast heraus aufgenommen. Zunächst wurden die gängigen virtuellen Freundschaften geschlossen, später über die nach und nach erhaltenen Informationen die Wohnorte ausfindig gemacht. Dabei nutzten die Täter auch Dienste wie Google Earth. Der Kontaktmann in Freiheit „besuchte“ anschliessend die Mädchen und zwang sie und Drohungen zu Sex-Besuchen in den Knast. Andernfalls würde den Familien etwas geschehen, so die erpresserischen Methoden der Pädophilen.

Die Vollzugbeamten und Aufseher der Haftanstalt wollen von den Erniedrigungen und Vergewaltigungen nichts bekommen haben. Die Staatsanwaltschaft selbst kann sich dies jedoch keinesfalls vorstellen und hat umfangreiche Ermittlungen aufgenommen. Aufgrund sichergestellter Aufnahmen darf davon ausgegangen werden, dass es bereits seit mehreren Monaten regelmäßig zu Missbrauchsfällen in der Justizvollzuganstalt gekommen sein muss.

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