In ihrer Dringlichkeitssitzung hat die Union der südamerikanischen Nationen (UNASUR) den Aufstand von Einheiten der Polizei in Ecuador gegen die Politik von Präsident Rafael Correa scharf verurteilt. Zur Unterstützung Correas werden die Außenminister der UNASUR-Staaten nach Ecuador reisen, wo sie um 11:00 Uhr Ortszeit in Quito erwartet werden.
„Die Außenminister reisen in die Stadt Quito. Wir wollen unsere volle Unterstützung für Präsident Rafael Correa und das ecuadorianische Volk zum Ausdruck bringen und uns an der vollen Wiederherstellung der demokratischen Ordnung beteiligen“ gab der argentinische Außenminister Hector Timerman in einer Abschlusserklärung bekannt. Das Bündnis besteht aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Chile, Ecuador, Guyana, Paraguay, Peru, Suriname, Uruguay und Venezuela.
In Ecuador war am Donnerstag ein Aufstand von Polizisten gegen Pläne der Regierung, die Vergütungen für die Sicherheitskräfte des südamerikanischen Landes per Gesetz zu streichen, ausgebrochen. Das Staatsoberhaupt wurde nach einem tätlichen Angriff am Donnerstagnachmittag in ein Polizeikrankenhaus gebracht und durch das Militär mit einer gewaltsamen Aktion befreit. Dabei wurden in einem intensiven Feuergefecht nach offiziellen Angaben der Regierung mindestens ein Polizist und eine Zivilperson getötet, sowie 80 weitere Menschen verletzt.
Während im Polizeikrankenhaus noch gekämpft wurde, feierten tausende Anhänger Correas bereits vor dem Regierungssitz die erfolgreiche Befreiung ihres Staatsoberhauptes. “Es lebe die Demokratie. Es lebe Ecuador!” skandierte die Menge und jubelte ausgelassen, als der 47-jährige unter starkem Polizeischutz den Balkon betrat.
Vom Balkon des „Palacio de Gobierno“ warf Correa dem ehemaligen Präsidenten Lucio Gutiérrez vor, die Revolte der Polizei angezettelt zu haben. ”Es war Gutiérrez. Wir haben schnell die wahren und elenden Motive entdeckt, die hinter dem Aufstand steckten”, rief er einer Menschenmenge zu. Niemals hat eine Regierung so viel für die Polizei in unserem Land getan und ihre Gehälter verbessert als die jetzige. Ich bin traurig, denn ich erhielt durch diese Aktion einen Stich in mein Herz”, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. ”Es wird weder vergeben noch jemals vergessen werden”, schloss Correa ab.
Gutiérrez hingegen wies jede Beteiligung an dem Aufstand zurück. „Der einzige, der für das derzeitige Chaos verantwortlich ist, ist der Präsident. Wir haben derzeit in Ecuador eine korrupte und arrogante Regierung unter Rafael Correa“ so das ehemalige Staatsoberhaupt.
Am frühen Freitagmorgen ist der Polizeichef von Ecuador, General Freddy Martinez, von seinem Amt zurückgetreten.
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