Angesichts steigender Rohkaffeepreise häufen sich in jüngster Zeit Kaffeediebstähle in Zentralamerika. Der Preis für die begehrte Hochlandsorte Arabica , die in der Region verbreitet angepflanzt wird, erzielen derzeit die höchsten Preise seit 13 Jahren, weil das globale Angebot knapp ist.
In Honduras und El Salvador führt dies bei der gerade anlaufenden Ernteperiode zu bewaffneten Raubüberfällen auf Kaffeeplantagen und Kaffeetransporte. Das hat zwar keine Auswirkungen auf die Exporte, denn die Diebe verkaufen die geraubten Bohnen an Zwischenhändler und Exporteure. Die Produzenten erleiden aber empfindliche Verluste.
Schon in der Erntesaison 2009/10 stellte die Polizei in El Salvador 460.000 60-kg-Säcke an geraubtem Kaffee sicher. Im Jahr davor waren es nur 2.300 Säcke, weil damals die Weltmarktpreise wesentlich niedriger waren.
Jetzt warnte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Hugo Flores angesichts der hohen Preise und einer guten Ernte (43% Steigerung gegenüber dem Vorjahr) vor einem noch größeren Diebstahlrisiko.
In Honduras wurden bereits Kaffeeproduzenten entführt mit der Erwartung, hohe Lösegelder erpressen zu können. Ein Sprecher der Kaffeegenossenschaften in diesem Land riet den Produzenten sich gegen die Diebe zu bewaffnen.
EL Salvador und Honduras weisen hohe Kriminalitätsraten und ein schwaches Justizsystem auf. Kriminelle werden oft nicht gefasst und vor Gericht gestellt. Die honduranische Regierung plant jetzt die Entsendung von Sicherheitskräften in die Kaffeeanbaugebiete. Und in El Salvador kündigte Präsident Funes die Bereitstellung von 2.000 Soldaten und 1.200 Polizisten zum Schutz der Kaffeeproduzenten und Exporteure an.
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