In Haiti starben mindestens zwanzig Menschen an den Folgen von Hurrikan Tomas. Der Wirbelsturm der Kategorie 1 verursachte gewaltige Schäden. Der Zivilschutz teilte mit, dass weite Teile des verarmten Karibikstaates unter Wasser stehen und nur durch Helikopter erreichbar sind. Hubschrauber der USS Iwo Jima (LHD 7), die vor der Küste des Karibikstaates liegt, konnten nun erste Aufklärungsflüge unternehmen, welche das Ausmass der Vernichtung zeigen.
„Thomas“ hat 885 Häuser zerstört, 5.069 wurden beschädigt. Insgesamt sind fast 6.000 Familien von den Auswirkungen des Orkans betroffen. In den Lagern der Erdbebenopfer wurden 30 Prozent der Zelte zerstört, weitere 3.000 werden benötigt, um die beschädigten zu ersetzen. Die Gesundheitsbehörden in Haiti befürchten eine Ausbreitung der Cholera. Durch die sintflutartigen Regenfälle von Hurrikan Tomas sind mehrere Flüsse über die Ufer getreten, welche als Ursprungsort der grassierenden Cholera-Epidemie angesehen werden. UN-Beamte gaben heute bekannt, dass sie gezwungen waren einen Damm am Artibonite-River, dem längsten und wichtigsten Fluss des Landes, zu öffnen.
Die Epidemie war vor einigen Wochen in einem ländlichen Tal in der Provinz Artibonite ausgebrochen und hat bisher mehr als 500 Menschen das Leben gekostet. Die Bewohner benutzten den dortigen Fluss als Trinkwasserreservoir, Latrinen waren nicht vorhanden. Die Anrainer an den Ufern des Flusses wurden nun über die Gefahr des Überlaufens und einer daraus resultierenden Ausbreitung der Seuche gewarnt. Die Regierung ordnete die Evakuierung des Gebietes an.
Der Wirbelsturm hat auf seinem Zug durch die Karibik bisher mehr als 70 Todesopfer gefordert. Auf St. Lucia starben fünfzehn Menschen, zwei Personen in Panama, 28 in Costa Rica und zwanzig in Haiti. Aus Kuba und Dominikanische Republik wurden bisher keine Opfer gemeldet.
In der Dominikanischen Republik ist ein Mann mit Symtomen, ähnlich der Cholera, in ein Krankenhaus in Barahona eingeliefert worden. Sollten sich die Befürchtungen bewahrheiten, wäre dies der erste bestätigte Fall der Krankheit im beliebten Urlauberparadies. Vor mehr als einer Woche wurde bereits eine Person mit Verdacht auf Cholera in ein Spital eingeliefert. Bisher gaben die Behörden immer noch keine Details bekannt. Ein Ausbruch der Cholera hätte für den Tourismus der Dominikanischen Republik eine katastrophale Auswirkung.
Update auf agência latina press-08/11-18:00MEZ
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