Der Südbruch lebt (EPGZ). Heute Morgen habe er rumort, hört man in den Medien. Ein Erdbeben im Süden hat Verletzte gefordert, so in Kfou (Carrefour), dem südlichen Vorort von Port-au-Prince. Zahlen und Näheres gibt es noch nicht. Mein Haus hat es bestimmt wieder getroffen, aber das ist schon total zusammengestürzt, mehr kann es nicht. Blitzschnell hat sich die Nachricht durch die Nachbarn verbreitet. Was ich schreibe, erfolgt aufgrund von Telefonanrufen an die Radiostationen. Ich kann nur hoffen, dass die Wirklichkeit nicht schlimmer ist.
Heute wurden auch die Richtergrade bekannt gegeben, leider habe ich das im Lärm nicht verstanden. Bilder hat man noch keine gesehen. Jedenfalls seien die Schulen geschlossen worden, denn Panik habe sich unter den Schülern verbreitet. Die flohen heim, und einige brachen sich dabei die Beine oder verletzten sich sonst. Ich vermute, dass die eingestürzten Häuser schon rissig waren und dann Menschen unter sich begruben. Wenn ich Ergänzungsinformationen habe, berichte ich wieder, hier im gleichen Artikel.
Hier hat man mich gefragt, ob man das Haus verlassen solle. Großkotzig habe ich gesagt „Nein“, denn erstens habe ich nichts gespürt, und zweitens ist es ohnehin zu spät. Und das mitten im nationalen Notstand, der aufgrund von über 11’000 Cholera-Kranken und 1.000 Toten ausgerufen wurde. Diesem Land bleibt wirklich nichts erspart. Nur in der Dominikanischen Republik, denn dort hält man die Untersuchungsergebnisse zurück- die Weihnachtssaison steht ja vor der Tür.
Trotzdem haben sich einige Hörer aufgrund der Reporterfragen dafür ausgesprochen, die Wahlen beizubehalten – dann wäre wenigstens dieses Cabaret endlich vorbei. Es ist zu hoffen, dass es auch irgendeine Besserung bringt.
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