In Argentinien ist ein dreijähriges Mädchen nach stundenlangen Rettungsversuchen aus einem 23 Meter tiefen Brunnen befreit worden. Wie aus Polizeikreisen zu vernehmen war, soll die kleine Vanesa beim Spielen auf einem zehn Hektar großen landwirtschaftlich genutztem Gelände in den offenen Schacht mit nur 30 Zentimeter Durchmesser gefallen sein. Dabei ist sie wie durch ein Wunder nahezu unverletzt geblieben.
Der Vorfall ereignete sich am Dienstagnachmittag gegen 17:30 Uhr Ortszeit in der Gemeinde Florencio Varela in der Provinz Buenos Aires. Der völlig trockene Brunnen selbst war nach Augenzeugenberichten nicht abgedeckt, da dort Hydraulikarbeiten durchgeführt werden sollten. Warum das Loch jedoch nicht abgesperrt war, ist bislang unklar. Der Gouverneur der Provinz Daniel Scioli war nach Kenntnis des Unfalls sofort an den Unfallort geeilt und hatte den Rettungseinsatz persönlich geleitet.
Da die Helfer aufgrund der Enge nicht selbst zu dem völlig verängstigtem Kind vordringen konnte, wurde zunächst eine Kamera herabgelassen, um die Situation zu analysieren. Erst nach über sieben Stunden bangen Wartens – mehrere TV-Sender des Landes berichteten inzwischen live vor Ort – konnten Einsatzkräfte und Mutter gemeinsam das Mädchen dazu bewegen, in ein herabgelassenes Netz zu klettern um es anschliessend zurück an die Oberfläche zu ziehen. Damit das Kind wach blieb, war es zwischenzeitlich von den Rettungskräften mit Wasser und einem Milchfläschchen versorgt worden.
Zuvor war die Idee, ein zweites Loch zu bohren, von den Experten verworfen worden. Dieser Schacht wäre unmittelbar neben dem Brunnen entstanden, um dann am Ende auf gleicher Tiefe zu dem Mädchen durchzustossen. „Die Gefahr für einen Erdrutsch ist aber zu gross“ erklärte Scioli im Fernsehen nach einem Treffen mit seinen Ministern.
„Vane, halt dich gut fest damit wir dich hochziehen können“ schrie die verzweifelte Mutter kurz vor der endgültigen Rettung vom Rand des Brunnens hinunter, bevor sie wenige Minuten später ihre Tochter in die Arme schließen konnte. Beide wurden gegen Mitternacht Ortszeit mit einem Rettungshubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht.