Brasilien: Millionenstadt Curitiba ist grünste Metropole Lateinamerikas

Latin American Green City Index

Curitiba
Datum: 26. November 2010
Uhrzeit: 05:18 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► 17 lateinamerikanische Millionenmetropolen untersucht

Curitiba ist die umwelttechnisch grünste Metropole Lateinamerikas. Auch andere brasilianische Städte schneiden überdurchschnittlich gut ab. Zu diesem Schluss kommt eine bisher einmalige, vergleichende Studie, die Siemens durch die Economist Intelligence Unit hat erstellen lassen. Dabei wurden 17 lateinamerikanische Millionenmetropolen untersucht. Im Rahmen des World Mayors Summit on Climate in Mexico City hat Siemens die Studie nun präsentiert. „Mit Hilfe des Latin American Green City Index können die Städte mehr voneinander lernen und sich auf objektiver Grundlage über erfolgreiche Strategien austauschen“, so Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. „Wir geben den Städten wichtige Informationen für effizienten Klimaschutz an die Hand und arbeiten mit ihnen als Partner an umfassenden, nachhaltigen Infrastrukturlösungen.“

Der Latin American Green City Index analysiert die Leistungen und Ambitionen lateinamerikanischer Städte beim Umwelt- und Klimaschutz in acht Kategorien: Energieeffizienz und CO2-Emissionen, Landnutzung und Gebäude, Verkehr, Abfall, Wasser, Abwasser, Luftqualität sowie Umweltmanagement. „Die Studie zeigt, dass Städte, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, besonders gut abschneiden“, erklärte Leo Abruzzese, Global Forecasting Director der Economist Intelligence Unit. So arbeitet die 1,7-Millionenmetropole Curitiba seit den 1960er-Jahren im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Steuerung der Zuwanderung und der Verkehrsplanung. Städte, die sich dagegen eher kurzfristig und lediglich der jeweils drängendsten Probleme annehmen, schneiden meist weniger gut ab. Die Infrastruktur wächst dort eher unkoordiniert, wodurch die Gesamteffizienz erheblich leidet.

Rund 81 Prozent der Einwohner Lateinamerikas leben laut der United Nations Population Division in Städten. Damit gehören diese Länder zu den am stärksten urbanisierten Schwellenländern überhaupt. Weltweit leben gut 50 Prozent der Menschen in Städten. Die Urbanisierung führt zu vielen Problemen hinsichtlich Verkehrsmanagement, Energie- oder auch Wasserversorgung. Städte sind zugleich im Kampf gegen den Klimawandel die wichtigsten Schauplätze. „Der Kampf um das Klima der Erde wird in den Städten dieser Welt gewonnen werden. Denn sie sind für rund 80 Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich“, sagte Peter Löscher.

Mit seinem Umweltportfolio ist Siemens ein idealer Partner für die Verwirklichung klimafreundlicher Infrastrukturlösungen. Das Unternehmen hat weltweit das größte und breiteste Angebot an Umwelttechnik. „Als Pionier für grüne Infrastruktur haben wir im Geschäftsjahr 2010 rund 28 Milliarden Euro umgesetzt“, sagte Peter Löscher. Im Portfolio sind unter anderem Technologien für umweltfreundliche Energieversorgung, -übertragung und -nutzung, ganz gleich ob in Industrie, Gebäudetechnik, Verkehr oder Beleuchtung. In den letzten Jahren half Siemens zahlreichen lateinamerikanischen Städten zum Beispiel beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Bahnnetze sowie der städtischen Stromversorgung und der Gebäudeautomatisierung. Neben der Wasserkraft spielen andere Erneuerbare Energien eine immer größere Rolle bei der Versorgung rasch wachsender Städte mit Elektrizität. Siemens ist beispielsweise Partner für Windparkprojekte in Lateinamerika.

Der Latin American Green City Index ist die zweite vergleichende Untersuchung zu nachhaltiger Städteinfrastruktur, die Siemens in Auftrag gegeben hat. Die Untersuchung baut auf einer ähnlichen Studie der Economist Intelligence Unit für europäische Metropolen auf, die im Dezember 2009 zur Weltklimakonferenz COP15 veröffentlicht wurde; als „grünste Stadt“ Europas wurde damals Kopenhagen gekürt. Die Methodik entwickelte die Economist Intelligence Unit mit Unterstützung führender Stadtexperten, unter anderem von der OECD und der Weltbank. Ähnliche Untersuchungen für weitere Regionen der Welt sind angedacht. Anders als in Europa ist das Thema Nachhaltigkeit in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern noch nicht fest etabliert. Der Latin American Green City Index leistet daher auch einen Pionierbeitrag, Wissen um nachhaltige Städteinfrastruktur in Lateinamerika zu verbreiten.

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