Wieder daheim war meine nächste Aktion, unsere beiden Katzen durch den Amtstierarzt „auswanderungsfähig“ machen zu lassen, und sie anschließend zum Flughafen zu bringen. Ich musste mich also von den nächsten beiden Tieren trennen.
Nachdem ich ihnen ein Beruhigungsmittel gegeben hatte, setzte ich die Beiden in entsprechende Transportbehälter. Ich streichelte sie so lange, bis das Mittel wirkte, und sie sich entspannt hingelegt hatten. Vom Flughafen Frankfurt aus wurden sie nach Trinidad geflogen, wo sie vom dortigen Amtsveterinär in Empfang genommen wurden. Dieser brachte unter Aufsicht eines Regierungsbeamten die beiden Kätzchen zur Quarantänestation. Zusätzlich hatte mein Mann als Besitzer der Tiere extra nach Trinidad fliegen müssen. Was für ein Aufwand!
Ein paar Tage später musste ich unser Haus im Elsass am See verlassen. Der neue Besitzer wollte einziehen. Also verpackte ich die restlichen Sachen und bereitete mich auf den Umzug vor. Für die noch verbleibenden paar Monate hatte ich mir eine kleine Wohnung in Deutschland angemietet.
Das vorläufig letzte, das ich noch zu erledigen hatte, war der Pferdetransport. Wir würden drei Pferde mitnehmen, mein Pferd „Mucho“, das meines Mannes „Lucky“ und „Apollo“, das Pferd unserer Tochter. Sie war damals beruflich sehr eingespannt, und hatte deshalb zu wenig Zeit für ihr Pferd. So entschlossen wir uns, auch dieses Pferd mit zu nehmen. Sie würde Apollo dann nicht ganz verlieren und er würde bei uns ein schönes Weideleben führen können. Joe hatte vor seinem Flug bereits alles vororganisiert. Der Tierarzt besuchte die Pferde im Stall, untersuchte sie, und stellte die entsprechenden Exportpapiere aus. Der Flugtermin stand fest, die Tickets hatte ich bereits und so mussten die Pferde nur noch zum Flughafen nach Frankfurt gebracht werden.
Die letzten Wochen vor dem Pferdetransport war ich fast jeden Abend nach der Arbeit den weiten Weg ins Elsass zu meinem Pferd in den Stall gefahren. Da ich wusste, wie ängstlich er war, musste ich mit ihm das Verladen trainieren, damit es am Tag X zügig klappen würde. Mein Pferd jedoch wollte anscheinend nicht weg. Es weigerte sich konsequent, in den Pferdeanhänger zu gehen. Ich versuchte erfolglos mit allen möglichen Tricks, ihn zu überlisten, aber seine Angst, den Hänger zu betreten war zu groß. Nun musste mir eben der Tierarzt helfen. Den bestellte ich am Abend vor dem Flug in den Stall. Er spritzte meinem Angsthasen ein Beruhigungsmittel, und unter Mithilfe einiger Reiterfreunde verluden wir unsere Pferde in zwei Hänger. Ein paar kräftige Männer setzten und schoben mein Pferd Zentimeter für Zentimeter die Rampe hinauf. Das war Schwerstarbeit! Danach legte ich mich völlig erledigt im Stall ins Stroh, um noch ein paar Stunden zu schlafen, denn der Transport sollte mitten in der Nacht los gehen.
Wir hatten uns sehr früh am Morgen in Frankfurt am Frachtflughafen einzufinden. Dort wurden die Pferde in entsprechenden Pferdeboxen untergebracht und mittels eines Kranwagens in den Bauch eines speziellen Flugzeugs geschoben. Vor dem erneuten Verladen hatte ich richtig Angst. Was würde geschehen, wenn mein Pferd sich nun wieder weigerte? Jedoch meine Befürchtungen waren umsonst, denn Mucho lief brav wie ein Lämmchen hinter den beiden anderen Pferden in die große Box hinein. Ein Pferdepfleger begleitete die Tiere während des gesamten Fluges. Der Abschied von unseren Pferden fiel mir sehr schwer und es flossen in Anbetracht der langen Trennung auf der Heimfahrt schon ein paar Tränen.
So weit war von meiner Seite alles vorbereitet. Nun konnte ich erst einmal aufatmen, meiner Arbeit nachgehen und zum vereinbarten Termin, nämlich kurz vor Weihnachten, als letzte Aktion hier in Deutschland, den Container bestellen, in dem dann unser Hab und Gut mit dem Schiff nach Tobago gebracht werden sollte.
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