Mich faszinieren kosmische Ereignisse. Ich blicke oft gespannt gen Himmel in die unendliche Weite des Alls und versuche das Unbegreifliche zu verstehen. Die Relativität von Raum und Zeit und die den Verstand übersteigenden Entfernungen in mein Weltbild einzufügen. Es mag mir nicht gelingen. Natürlich habe ich gelernt, dass ein Photon sich stets mit derselben Geschwindigkeit bewegt, unabhängig vom „Zustand“ des Beobachters. Ich habe mir auch gemerkt, dass das Universum immer schneller expandiert, dass nur 4 Prozent aller Masse aus Atomen besteht und Gravitation die Raumzeit eindellt. Doch so richtig kapiert habe ich das mit Sicherheit nicht.
Einfacher ist da eine Mondfinsternis zu verstehen. Das Sonnenlicht, welches mich in einer klaren Vollmondnacht erreicht, kann ganz schön hell sein. Wenn sich aber nun die Erde vor die Sonne schiebt, dann wird es auch ohne Wolken ein wenig dunkler. Unser Trabant färbt sich im Kernschatten der Erde dabei rötlich oder braun. Dieser Effekt entsteht dadurch, da langwelliges Sonnenlicht durch die Erdatmosphäre hineingebrochen wird und die Kugel dabei mystisch illuminiert.
Am frühen Dienstagmorgen (21. Dezember) war es abermals soweit. Um 5:40 Uhr Ortszeit wurde die sogenannte Totalität hier im Südwesten Brasiliens nahe des Dreiländerecks mit Argentinien und Paraguay erreicht. Knapp drei Stunden vorher ging es bereits los, doch bis der Mond vollständig im Erdschatten versunken war, verging halt ein wenig Zeit. Zeit genug für zahlreiche Wolken, die zwischenzeitlich den Himmel eroberten und damit letztendlich die Sicht auf das Spektakel verbauten. Die lange Nacht der Mondfinsternis in Brasilien – zumindest in meiner Region – war somit nur für Nephologisten interessant.
21.12.2010 – 2:15 Uhr BRST | 5:15 Uhr MEZ
21.12.2010 – 4:50 Uhr BRST | 7:50 Uhr MEZ
Leider ist der Himmel zugezogen, eine dichte Wolkendecke verhindert den Blick auf die Eclipse.
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