Der bolivianische Präsident Evo Morales hat die umstrittene Erhöhung der Benzinpreise zurückgenommen. Damit versucht das Staatsoberhaupt die Unruhen im Lande zu beenden. Ob sich die aufgebrachte Bevölkerung durch die Rücknahme des El Decreto Supremo 748 “Gasolinazo” beruhigen lässt, bleibt abzuwarten.
Per El Decreto Supremo 748 “Gasolinazo” waren die Benzinpreise am vergangenen Sonntag bis zu 83 Prozent erhöht worden. Damit sollte der Schmuggel in die Nachbarländer unterbunden werden. In mehreren Städten Boliviens haben danach Tausende Menschen gegen eine drastische Erhöhung der Treibstoffpreise demonstriert. Es kam zu Straßenblockaden und Plünderungen. Wütende Menschen stürmten öffentliche Gebäude und forderten den Rücktritt von Präsident Evo Morales. In La Paz, dem Regierungssitz Boliviens, hatten wütende Vandalen venezolanische Flaggen verbrannt. Die gegen steigende Treibstoffpreise protestierenden Demonstranten zerstörten in der Stadt El Alto mehrere öffentliche Gebäude und zertrümmerten eine Statue der kubanischen Symbolfigur Ernesto “Che” Guevara. Die Menge zog lauthals durch die Strassen und skandierte gegen Präsident Morales und Hugo Chavez.
Die Polizei ging mit brutaler Gewalt gegen die Demonstranten vor. So lösten wenige geworfene Papierbündel vor der Plaza Murillo (Standort des Präsidentenpalastes) einen Tränengasangriff der Polizei aus. Zudem wurde wahllos in die Menge geprügelt, ohne Rücksicht auf alte Menschen, Frauen oder Kinder.
Der Schmuggel von Diesel und Benzin an der bolivianischen Grenze ist den letzten Tagen um 50 Prozent gesunken. Dies hatte gestern Carlos Villegas, Präsident des staatlichen Erdöl- und Erdgasunternehmens Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB) bekannt gegeben.
Leider kein Kommentar vorhanden!