Zwei Tage mit schweren Regenfällen und unzähligen Erdrutschen haben in Brasilien mehr als 400 Todesopfer gefordert. Alleine im Grossraum der Millionenmetropole Rio de Janeiro wurden in den bergigen Regionen nach offiziellen Angaben der Behörden mindestens 385 Menschen getötet. Die Lage ist dramatisch, die Zerstörungen gewaltig. Viele Menschen irren durch das zerstörte Gebiet und suchen nach ihren Angehörigen. Inzwischen gaben die Behörden bekannt, dass sich unter den Todesopfern auch ausländische Touristen befinden.
Eine der am schlimmsten betroffen Städte ist Teresópolis, wo nach letzten Berichten der Gemeindepräfektur 161 Todesopfer zu beklagen sind. Rettungskräfte befinden sich seit fast 24 Stunden mit schwerem Bergungsgerät im Einsatz. An den Unglücksorten spielen sich dramatische Szenen ab. Ganze Familien wurden von den Fluten mitgerissen, viele Kinder konnten nur noch tot aus den Schlammmassen geborgen werden.
Teresópolis hat rund 150.000 Einwohner, das Gemeindegebiet umfasst etwa 770 km². Die Stadt liegt 90 Kilometer von Rio de Janeiro entfernt, in der Serra dos Órgãos auf einer Höhe von 870 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist damit die höchstgelegene Stadt des Bundesstaates Rio de Janeiro. Die ersten europäischen Siedler waren Engländer, die sich um 1820 in der Region einrichteten.
Die Stadt lebt in erster Linie von der Landwirtschaft. Sie ist führend in der Gemüseproduktion und produziert einen Großteil des Gemüses, das im Bundesstaat Rio de Janeiro verbraucht wird. Daneben gibt es einen aufstrebenden Tourismus, der vom Bergklima, der Landschaft und der Lage im sogenannten Vale dos Gourmets (Gourmet-Tal) profitiert.
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