Im Januar 2001 wurde in El Salvador der Dollar als Landeswährung eingeführt. Die ehemalige Landeswährung, der Colón, wurde sukzessive durch den Dollar ersetzt. Die damalige Regierung unter Präsident Flores wollte mit dieser Maßnahme die Zinsen niedrig halten, die Inflation kontrollieren und ausländische Investitionen anlocken.
Bei den einfachen Leuten, der großen Mehrheit der Armen, war der Dollar nie besonders beliebt. Der Colón galt als Symbol nationaler Identität. Außerdem meinten viele, Geschäfte nützten die Währungsumstellung zu versteckten Preiserhöhungen. Noch 2008 gaben 30% der Befragten bei einer Meinungsumfrage dem Dollar die Schuld an Preiserhöhungen. Erleichtert und ermöglicht wurde die Einführung des Dollars nicht zuletzt durch die Remesas, die privaten Geldüberweisungen vor allem aus den USA.
Seit wurden etliche Studien über die Auswirkungen der Dollarisierung verfasst. 2003 kamen Finanzexperten einer US-Beraterfirma zu dem Schluss, die Auswirkungen des Dollars seien im Wesentlichen positiv. Andere Experten hingegen kritisierten, dass El Salvador jegliche Kontrolle über seine Währung aufgegeben habe und damit völlig von der Politik der US Federal Reserve Bank abhängig sei. Die meisten Studien und Artikel zu diesem Thema sind in ihrer Einschätzung geteilt, sehen positive wie negative Auswirkungen.
Eine Änderung der Währungspolitik ist auch unter El Salvadors erster linker Regierung nicht erwarten. Die FMLN lehnte die Einführung des Dollars immer ab und forderte auch die Wiedereinführung des Colón. Im Herbst letzten Jahres machte Funes jedoch klar, dass es keine „De-Dollarisierung“ geben werde. Offenbar hat sich ein zähneknirschender Konsens entwickelt, dass eine neuerliche Währungsumstellen wohl mehr Schaden als Nutzen brächte.
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