Die Installation eines modernen nationalen Systems zur Warnung und Prävention von Naturkatastrophen wird nach Angaben von Aloízio Mercadante, brasilianischer Minister für Wissenschaft und Technologie, bis zu vier Jahre dauern.
Der Minister hofft nach eigenen Worten, dass zumindest für den nächsten Sommer dieses System in den kritischsten Regionen des Landes in Betrieb sein wird. Die Regierung in Brasilia schätzt, dass es landesweit etwa 500 Zonen gibt, die von schweren Naturkatastrophen heimgesucht werden könnten. Präsidentin Dilma Rousseff beauftragte mehrere Ministerien, sich mit der Entwicklung eines neuen nationalen Frühwarnsystem auseinanderzusetzen. Das System, dessen Kosten auf rund 1.2 Milliarden US Dollar geschätzt werden, soll durch den Zivilschutz koordiniert werden.
Schwere Regenfälle und unzählige Erdrutsche haben in Brasilien über 600 Menschenleben gefordert. In der Bergregion des Bundesstaates Rio de Janeiro kamen nach offiziellen Angaben der Behörden bislang 672 Menschen zu Tode, 15.000 Personen wurden obdachlos, 5.970 mussten ihre Behausungen vorläufig verlassen. Die Zahl der Todesopfer könnte auf bis zu 1.000 ansteigen, da noch mindestens 218 Personen vermisst werden. Die Aufräumarbeiten werden nach Angaben der Experten bis zu einem halben Jahr in Anspruch nehmen
In der Nacht vom 11. auf den 12. Januar hatte es in oberhalb von Nova Friburgo binnen weniger Stunden soviel geregnet wie normalerweise im ganzen Monat. Die Pegel der Flüsse stiegen mit rasender Geschwindigkeit an und überfluteten die Städte, kurz darauf gaben die vollkommen durchweichten Hänge nach. Schlamm- und Gerölllawinen wälzten sich durch das enge Tal und begruben hunderte Häuser unter sich. Die durch die schweren Regenfälle entstandenen Schäden werden auf ca. 2 Milliarden US Dollar geschätzt.
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