In Teilen von Honduras herrscht eine akute Hungersnot. Über 500.000 Familien leiden im Departement Francisco Morazán unter einer Nahrungsmittelknappheit.
Eine seit vier Monaten anhaltende Dürre, Temperaturen von über 40 Celsius, lassen die Landwirte verzweifeln. In vielen Gemeinden sind bis zu 90 Prozent von Mais und Bohnen, ein wesentlicher Bestandteil für die Ernährung der Honduraner, vernichtet. Mehr als 38 Prozent der Kinder in Honduras leiden unter Mangelernährung.
Die Analyse des nationalen Wetterdienstes (SMN) zeigt, dass das Phänomen der starken Trockenheit auf einen drastischen Rückgang der Niederschläge und der hohen Temperaturen zurückzuführen ist. Dies ist nur einer von vielen „Preisen“, die die ärmsten Länder für den Klimawandel zahlen. In Honduras gibt es mittlerweile hunderttausende Familien, die direkt unter den Auswirkungen von El Nino leiden. Dabei sind die Departementos Francisco Morazán, Comayagua, Yoro, Atlántida, Olancho, Valle und Choluteca am stärksten von der Dürre betroffen.
Inzwischen leidet auch die Hauptstadt Tegucigalpa unter extremer Wasserknappheit. Viele Menschen, die keine ausreichenden Ressourcen für ihren täglichen Trinkwasserbedarf zur Verfügung haben, kaufen Wasser aus verunreinigten Zisternen.
Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung in der Hauptstadt. In den kommenden Monaten wird mit einem Anstieg der Magen-Darm-Infektionen, Hepatitis A, Typhus und Gelbfieber gerechnet.
Internationale Agenturen prognostizieren für das mittelamerikanische Land eine Hungersnot für die ersten Monate des Jahres 2010. Nach UN-Angaben werden mindestens 100.000 Honduraner im Jahr 2010 aufgrund der Dürre und der Nahrungsmittelkrise unter Hunger leiden.