Mexiko: Ureinwohner kämpfen um ihren Regenwald

Datum: 25. Januar 2011
Uhrzeit: 08:26 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Mexiko)
► Wirtschaftliche Entwicklung um jeden Preis

Im Bundesstaat Chiapas im Südosten Mexikos wachsen die lezten größeren Primärwälder des Landes. Zu ihnen gehört der Lacandona-Wald mit dem Biosphären-Reservat Montes Azules, das ein Drittel von Mexikos Artenvielfalt beheimatet. Doch darauf nimmt die Regierung von Präsident Felipe Calderón keine Rücksicht; sie will wirtschaftliche Entwicklung um jeden Preis: Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen allein in Chiapas 500.000 Hektar Land und Regenwald in Palmölplantagen verwandelt werden. Insgesamt sind 900.000 Hektar geplant – das wäre ein Siebtel der Fläche des gesamten Bundesstaates. Im Süden des Lacandona-Waldes wurden schon sechs Ölpalmbaumschulen gepflanzt; es sollen die größten in Lateinamerika sein. Auch die EU ist an dieser verheerenden Politik im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit beteiligt.

Nur die Ureinwohner und Kleinbauern wurden wieder einmal nicht gefragt. Sie werden gewaltsam vom Land ihrer Ahnen vertrieben und verlieren mit ihrem Land auch die Möglichkeit, sich selbst zu ernähren.

Um diese katastrophale Entwicklung zu stoppen, macht die Menschenrechtsorganisation „Maderas del Pueblo del Sureste“ (MPS) mobil: Mit Spendengeldern von Rettet den Regenwald drucken sie Broschüren und Info-Blätter, starten Online-Protestaktionen und veranstalten Workshops, damit die Bevölkerung überhaupt weiß, was Ölpalmen sind, welche Folgen sie mit sich bringen und wie man sich gegen die Großkonzerne wehren kann.

MPS ist eine Nichtregierungsorganisation zur Unterstützung indigener und kleinbäuerlicher Gemeinschaften (Campesinos) in Süd-Mexiko. Ziel der Organisation ist es, zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Entwicklung der Gemeinschaften beizutragen und ein selbst-organisiertes, unabhängiges Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit mit den Indianer-Dörfern im Urwald. So konnte im vergangenen Jahr der Bau einer Landstraße zwischen Palenque und San Cristobal de las Casas verhindert werden.

regenwald.org

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!