Im Bundesstaat Chiapas im Südosten Mexikos wachsen die lezten größeren Primärwälder des Landes. Zu ihnen gehört der Lacandona-Wald mit dem Biosphären-Reservat Montes Azules, das ein Drittel von Mexikos Artenvielfalt beheimatet. Doch darauf nimmt die Regierung von Präsident Felipe Calderón keine Rücksicht; sie will wirtschaftliche Entwicklung um jeden Preis: Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen allein in Chiapas 500.000 Hektar Land und Regenwald in Palmölplantagen verwandelt werden. Insgesamt sind 900.000 Hektar geplant – das wäre ein Siebtel der Fläche des gesamten Bundesstaates. Im Süden des Lacandona-Waldes wurden schon sechs Ölpalmbaumschulen gepflanzt; es sollen die größten in Lateinamerika sein. Auch die EU ist an dieser verheerenden Politik im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit beteiligt.
Nur die Ureinwohner und Kleinbauern wurden wieder einmal nicht gefragt. Sie werden gewaltsam vom Land ihrer Ahnen vertrieben und verlieren mit ihrem Land auch die Möglichkeit, sich selbst zu ernähren.
Um diese katastrophale Entwicklung zu stoppen, macht die Menschenrechtsorganisation „Maderas del Pueblo del Sureste“ (MPS) mobil: Mit Spendengeldern von Rettet den Regenwald drucken sie Broschüren und Info-Blätter, starten Online-Protestaktionen und veranstalten Workshops, damit die Bevölkerung überhaupt weiß, was Ölpalmen sind, welche Folgen sie mit sich bringen und wie man sich gegen die Großkonzerne wehren kann.
MPS ist eine Nichtregierungsorganisation zur Unterstützung indigener und kleinbäuerlicher Gemeinschaften (Campesinos) in Süd-Mexiko. Ziel der Organisation ist es, zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Entwicklung der Gemeinschaften beizutragen und ein selbst-organisiertes, unabhängiges Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit mit den Indianer-Dörfern im Urwald. So konnte im vergangenen Jahr der Bau einer Landstraße zwischen Palenque und San Cristobal de las Casas verhindert werden.
regenwald.org
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