Die Gesundheitsbehörden des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro haben offiziell zehn Fälle von Leptospirose in der von schweren Unwettern heimgesuchten Stadt Nova Friburgo bestätigt. Weitere Personen, bei denen Anzeichen der Infektionskrankheit auftraten, befinden sich unter ärztlicher Beobachtung und Betreuung. In der von Schweizer Auswanderern gegründeten Stadt starben durch schwere Unwetter nach offiziellen Berichten der Stadtverwaltung bisher 408 Menschen, 169 Personen werden noch vermisst.
In der Bergregion des Bundesstaates Rio de Janeiro kamen bislang 849 Menschen zu Tode, 30.000 Personen wurden obdachlos, 7.780 mussten ihre Behausungen vorläufig verlassen. Die Zahl der Todesopfer könnte ansteigen, da noch 518 Personen vermisst werden.
Eine Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die durch bestimmte Krankheitserreger der Gattung Leptospira (aus der Ordnung der Spirochäten) verursacht wird. Es handelt sich dabei um eine meldepflichtige Zoonose, deren natürliche Wirte vor allem Ratten und Mäuse sind. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Kontakt mit Urin, Blut oder Gewebe infizierter Tiere bzw. verunreinigtem Wasser. Bei der schweren Verlaufsform, dem Morbus Weil, kann es zu Leber- und Nierenversagen kommen, welches bis zum Tod führen kann.
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