Das Wetterphänomen “La Niña” hat Lateinamerika und der Karibik die stärksten Wetterkapriolen seit Jahrzehnten beschert. Laut einer Prognose von Werner Stolz, Leiter des Nationalen Meteorologischen Institus von Costa Rica, wird das Wetterreignis die Region noch bis Mitte des Jahres beeinflussen. Der Spezialist beruft sich dabei auf eine Auswertung von Daten der NASA. Danach hatte “La Niña” (spanisch für „das Mädchen“) ihre maximale Intensität im Dezember erreicht, was einen Rückgang von bis 1,5 Grad Celsius in der Temperatur des Pazifiks bewirkte.
Die allgemein verstärkte, aber nun abgekühlte atmosphärische Zirkulation ist die Ursache für die großen Überschwemmungen in Australien, auf den Philippinen, Sri Lanka, Venezuela, Kolumbien, Costa Rica und Brasilien. In der Karibik verzeichneten die Dominikanische Republik und Kuba Temperaturen, welche nahe dem Gefrierpunkt lagen. Die verursachten Schäden in Brasilien, Kolumbien und Venezuela betragen etwa 7.5 Milliarden US Dollar.
In den vergangenen Wochen wurde Australien von gewaltigen Regenfällen heimgesucht. Der Bundesstaat Queensland leidet unter Rekord-Überschwemmungen, welche weite Teile des Landes meterhoch überfluteten. Nun ist Zyklon Yasi in Cairns, einer Stadt im Norden von Queensland, auf Land getroffen. Augenzeugen berichten von zehn Meter hohen Wellen und sinftlutartigen Niederschlägen. Australische Meteorologen teilten mit, dass der gewaltige Orkan der grösste Sturm seit Menschengedenken werden könnte. Yasni wird mit zu 300 Kilometern in der Stunde über Land ziehen und in 48 Stunden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter bringen. Da ihm das warme Wasser des Pazifiks fehlt, wird er rasch an Kraft verlieren und sich zu einem Tropensturm abschwächen.
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