Lateinamerika kommentiert Rücktritt von Husni Mubarak

Datum: 11. Februar 2011
Uhrzeit: 14:55 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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► Staaten bieten Hilfe bei Wandel zu Freiheit und Demokratie an

In Lateinamerika haben sich am Freitagnachmittag bereits einige Regierungen zum Rücktritt von Ägyptens Staatspräsident Husni Mubarak geäussert. In ersten Stellungnahmen boten sie unter anderem dem afrikanischen Land Hilfe beim Wandel zu Freiheit und Demokratie an. Mubarak hatte kurz zuvor über seinen Vizepräsidenten Omar Suleiman seinen Amtsverzicht bekannt gegeben. Der Despot hatte das Land 30 Jahre Land im Ausnahmezustand regiert, erst vor wenigen Tagen ernannte er aufgrund des hohen öffentlichen Drucks erstmalig einen Stellvertreter.

Der Rücktritt vom höchsten Staatsamt am Freitag kam dennoch überraschend. Am Vorabend hatte der 82-jährige in einer landesweit im Fernsehen übertragenen Rede an die Nation noch betont, bis zu möglichen Neuwahlen im September im Amt zu bleiben und lediglich einige Vollmachten abgeben zu wollen. Zudem kündigte er noch sechs Verfassungsänderungen an, die er selbst veranlasst habe. Zudem verbat er sich jegliche Einmischung aus dem Ausland. Die USA und EU hatten von dem Diktator gefordert, endlich den politischen Wandel einzuleiten, für den Millionen Ägypter seit 18 Tagen vornehmlich friedlich auf die Strasse gegangen waren.

Vor der offiziellen Verlautbarung im Staatsfernsehen hatte der Despot am Freitagmorgen samt Familie Kairo verlassen und war nach Sharm el Sheikh geflogen, einem Badeort am Roten Meer. Dort unterhält Mubarak eine Ferienvilla. Nach Bekanntwerden des Rücktritts am späten Nachmittag verwandelte sich die Hauptstadt in einen Hexenkessel. Hunderttausende zogen jubelnd durch die Strassen und verbrüderten sich mit dem Militär, welches sich während der Proteste äußerst passiv gezeigt hatte. Trotzdem sind im Laufe der Unruhen vermutlich rund 300 Menschen getötet und über 5.000 verletzt worden.

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Die Amtsgeschäfte hat nun ein Militärrat übernommen, welcher vom ehemaligen Verteidigungsminister Hussein Tantawi (79) geleitet wird. Vizepräsident Suleiman dürfte daher ebenfalls nicht mehr im Amt sein. Der ehemalige Chef des Geheimdienstes wird von den Demonstranten gleichermaßen abgelehnt wie der ehemalige Machthaber selbst.

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