Caracas mit anderen Augen sehen

Datum: 11. Februar 2011
Uhrzeit: 18:52 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Oliver Schmid, Venezuela (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Leider hört man über Venezuela, besonders über Caracas, immer nur schlechtes. In jeder Schlagzeile tauchen die Begriffe wie Mord, Überfälle, Entführungen etc. auf. Venezuela hat laut dem Stand von 2010 etwa 28.833.845 Millionen Einwohner, aber nicht jeder der in Venezuela wohnt ist auch ein Krimineller! Momentan ist die politische Lage sehr kritisch, die Zahl der Arbeitslosen sehr hoch. Dies führt dazu, dass die Kriminalitätsrate dementsprechend hoch ist. Wenn man allerdings genau darüber nachdenkt kommt man zu der Erkenntnis, dass viele gar keine andere Wahl haben als Straftaten zu verüben um überhaupt Leben zu können.

Nun, ich hoffe die Lage wird sich bald bessern! In Venezuela, besonders in Caracas, sieht man dass es  nur Arm und Reich gibt, eine Mittelschicht ist kaum vorhanden. Ich persönlich finde Caracas eine aufregende Stadt, die sehr viel zu bieten hat- vom Distrito Capital bis hin zu den Barrios. Wenn jetzt jemand Barrios hört, denkt er natürlich gleich wieder an Verbrecher?! Dem ist aber nicht so! Sicher gibt es Barrios wo man nicht hin gehen sollte, aber in den meisten wohnen Menschen, die einfach nicht genug Geld haben um sich eine Wohnung in der Stadt leisten zu können. Durch meine Lebensgefährtin habe ich sehr viele Freunde in Barrios und man sollte es nicht glauben, wir haben in einem der Barrios Weihnachten mit Freunden gefeiert. Man muss nur einige Regeln beachten!

Venezuela hat auch seine schönen Seiten und das nicht nur auf der Isla Margarita, wo sich die Touristen die Füße platt treten. Wer Venezuela kennenlernen möchte sollte eine Tour von Caracas bis in die schönsten Nationalparks Mochima und Morrocoy machen. Ich habe die Tour im Dezember gemacht und habe auf dieser ganzen Strecke nicht einen Europäer getroffen! Unberührte Strände, herrliche Landschaft und Menschen die nicht verlernt haben das Leben zu genießen und glücklich sind. Einen Tipp noch, wer Caracas und Umgebung erkunden will, der sollte die Spanische Sprache, zumindest die Basics beherrschen, denn es spricht kaum jemand Englisch.

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  1. 1
    tabaiba

    Hallo Oliver,

    Dein Bericht ist sehr interessant, und ich muß Dir Recht geben. Ich war 1991 in Venezuela im Estado Sucre und bin mit meinem Mann per Mietwagen durch die Lande gereist. Seither träume ich von diesem Land und ich wäre schon längst wieder da, wenn die Umstände besser wären. Auch gebe ich Dir Recht, was die Isla Magerita betrifft. Ich habe sie nur einmal während einer Zwischenlandung gesehen, und das hat gereicht. Hier auf den Canaren leben sehr viele Venezulaner und sie alle vermissen ihr Land, sind aber ausgewandert, weil sie in ihrer Heimat keine Chance hatten.
    Tatsache ist doch aber, daß Hugo Chavez das Land noch weiter in den Ruin treibt. Hat sich seit seinem Amtsantritt für die arme Bevölkerung etwas verbessert? Er wirtschaftet in die eigene Tasche unter dem Deckmäntelchen der Sozialismus. Er enteignet auf Teufel komm raus ohne mal den Blick auf die Nationen zu werfen, die durch den Sozialismus wirtschaftlich in den Ruin gewandert sind. Die Leidtragenden sind, und werde es auch immer bleiben, die Ärmsten der Armen

  2. 2
    albert einstein

    dein rosaroter bericht ist schön geschrieben, caracas ist ein moloch mit der rekordkriminalitätsrate. nur gerade 3% der delikte landen vor gericht, das zeigt, dass unter chavez die vielen gesetze glänzend umgesetzt werden und kriminalität ernsthaft bekämpft wird. wenn in einem staat nur gerade 3 von 100 delikten bestraft werden, ist doch jeder ein trottel, der nicht kriminel ist und arbeitet. zudem der staat machts vor, dass man vor anderer eigentum keinen respekt zu haben braucht. das assamblea national enteignet und der besitzer weis nach 5 jahren noch immer nicht weshalb er enteignet wurde. schönes venezuela vom der natur her ja, ansonsten ein rattennest.

  3. 3
    Pappidos

    Hallo, ich kann albert einstein nur beipflichten. Die Situation in Venezuela ist grausam, Chavez hat das Land (es war einmal ein kleines Paradies) kaputtgemacht. Niemand sollte noch dorthin reisen, der nicht lebensmüde ist. Ich kenne Leute die von dort regelrecht geflüchtet sind, es werden Polizisten auf der Strasse erschossen, die Passanten die gerade in der Nähe sind haben dann auch Pech gehabt usw.. Raub, Entführungen, Morde sind an der Tagesordnung und werden so gut wie nicht mehr geahndet, ein regelrechter Volkssport mittlerweile. Es ist traurig, aber leider wahr!

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