Ein starkes Erdbeben und zwanzig Nachbeben haben Chile erschüttert. Die Seismologen verzeichneten um 20:05:31 UTC eine Erschütterung der Stärke von 6.8 auf der Momenten-Magnituden-Skala. Kurz danach erfolgten fünf Nachbeben. Tausende Menschen flüchteten in Panik auf die Straßen und suchten aus Angst vor einem Tsunami Schutz in höher gelegenen Gebieten. In der Region kam es zu Stromausfällen, Telefonverbindungen waren gestört. Wolkenkratzer in der Hauptstadt Santiago schwankten, schreiende Mütter liefen mit ihren Babys auf die Straßen. Präsident Sebastián Piñera rief zur Ruhe und Besonnenheit auf.
Wissenschaftler des Nationalen italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie haben vor einem schweren Erdbeben in Chile gewarnt. Laut ihrer Studie hat die verheerende Erschütterung vom 27. Februar 2010, welche 521 Menschen tötete und einen Tsunami auslöste, nicht alle seit dem großen Beben von 1835 angestaute Energie abgegeben.
Die durch das Beben hervorgerufenen regionalen tektonischen Spannungen verursachten in den nachfolgenden Monaten des Jahres 2010 eine Vielzahl weiterer kleinerer und mittlerer Nach- und Folgebeben an den zentralchilenischen Küstenabschnitten. Neueste Untersuchungen, unter Leitung des Wissenschaftlers Stefano Lorito ergaben, dass die vorhandene Energie nicht vollständig abgegeben wurde. “Wir schließen daraus, dass die vorhandenen Spannungen in diesem Bereich zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines weiteren großen Erdbebens in der Nähe führen”, so der Bericht, welcher in der britischen Fachzeitschrift “Nature Geoscience” veröffentlicht wurde.
Laut Lorito sind die Forscher nicht in der Lage, einen genauen Zeitpunkt bekannt zu geben. Nach ihren Berechnungen würde das neuerliche Beben eine “Größenordnung von 7 bis 8″ auf der Momenten-Magnituden-Skala erreichen. Das Epizentrum wäre laut ihrer Studie in der Nähe der Region Maule.
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