In Peru sind sieben Kinder an der Fledermaus-Tollwut gestorben. Die Opfer, zwischen 1 und 14 Jahre alt, stammen aus den indigenen Gemeinden San Ramón und Yupicusa, Provinz Bagua.
„Wir haben die Region an der Grenze zu Ecuador besucht. Sechs Kinder sind an den Bissen von tollwütigen Fledermäusen gestorben“, teilte Dr. Peter Quinn, Direktor des Gesundheitsschutzes aus Chachapoyas , der Hauptstadt der Region Amazonas mit. Die Zahl der Todesopfer ist nach seinen Worten alarmierend, da im letzten Jahr insgesamt 20 Todesfälle auftraten.
Beide Gemeinden weisen eine Bevölkerung von 1.055 Einwohner auf. Nach offiziellen Berichten sollen mindestens 200 Kinder von den Fledermäuse gebissen worden sein. Die Untersuchungen gestalten sich jedoch als äusserst schwierig, da die Kultur der Indigenas eine Obduktion verbietet. “Die Bestätigung der Erkrankung muss durch eine Analyse des Gehrirns der Toten durchgeführt werden. Allerdings fassen die Indigenas das Berühren ihrer Toten als eine Beleidigung auf”, teilte ein Wissenschaftler mit.
Tollwut wurde in dem Gebiet schon in der Vergangenheit an einigen Exemplaren infizierter Fledermäuse nachgewiesen. Das Gesundheitsministerium entsandte daraufhin ein Impfteam in die Gegend, aus der in den vergangenen Monaten fast 300 Bisse an Menschen gemeldet wurden. Vampir-Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die sich ausschließlich vom Blut anderer Säugetiere oder Vögel ernähren. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von den südlichen USA (Texas) bis ins südliche Südamerika (Zentralchile, Argentinien, Peru, Brasilien und Uruguay). Sie finden sich auch auf einigen Südamerika vorgelagerten Inseln, wie die Isla Margarita in Venezuela und Trinidad und Tobago. Die Gefahren des Bisses der Vampir-Fledermaus liegen weniger im Blutverlust als in der Infizierung des Opfers mit Krankheiten wie Tollwut. Auch kann es an der offenen Wunde zu Infektionen kommen.
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