Durch starke Regenfälle in Bolivien ist die Zahl der Todesopfer in den letzten Stunden auf insgesamt sechzig angestiegen. Laut einem Bericht des Zentrums für Notfall-und Zivilschutz ist das Klimaphänomen La Niña für die Katastrophe verantwortlich. Mehr als 10.000 Familien wurden obdachlos. Die Regierung erklärte für mehrere Gebiete den nationalen Notstand. In der Hauptstadt La Paz ist nach schweren Regenfällen in einem Armenviertel ein Berghang abgerutscht. Strassen und Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen. Bisher wurden keine Opfer gemeldet.
Das Wetterphänomen “La Niña” hat Lateinamerika und der Karibik die stärksten Wetterkapriolen seit Jahrzehnten beschert. Laut einer Prognose von Werner Stolz, Leiter des Nationalen Meteorologischen Institus von Costa Rica, wird das Wetterreignis die Region noch bis Mitte des Jahres beeinflussen.
Vom Passat wird im Pazifischen Ozean das warme Wasser an der Oberfläche nach Südostasien getrieben. Vor der Küste Perus strömt darum kaltes Wasser aus der Tiefe nach, das bis 3 °C unter der Durchschnittstemperatur liegt. Die allgemein verstärkte, aber nun abgekühlte atmosphärische Zirkulation ist die Ursache für die großen Überschwemmungen in Australien, auf den Philippinen, Sri Lanka, Venezuela, Kolumbien, Costa Rica und Brasilien. In der Karibik verzeichneten die Dominikanische Republik und Kuba Temperaturen, welche nahe dem Gefrierpunkt lagen. Die verursachten Schäden in Brasilien, Kolumbien und Venezuela betragen etwa 7.5 Milliarden US Dollar.
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