Durch schwere Erdrutsche haben mehr als 5.000 Menschen in der bolivianischen Stadt La Paz ihr Dach über dem Kopf verloren. Wir wohnen im Stadtteil Villa San Antonio. Dies ist auf der anderen Seite des betroffenen Berges- auf deren Gipfel auch der Stadtteil Pampahasi liegt.
So dramatisch für viele Menschen und Betroffene die Situation auch sein mag, es war schon lange vorhersehbar, Klimawechsel hin oder her. Ich habe selbstaufgenommene Fotos von Häusern aus dieser Gegend mit klaffenden Rissen mitten durch, die älter als 12Jahre sind. Schon damals haben sich die Anwohner das jetzige Szenario ausmalen können. Anscheinend waren sie auch entsprechend gut vorbereitet, was wohl erklärt, warum dabei niemand umgekommen ist.
Es ist wieder mal ein Beispiel wie unterschiedlich die Bodenbeschaffenheit in La Paz sein kann. Der Berghang auf unserer Seite in Villa San Antonio besteht aus hochfester Lehmerde, dort kann kaum Regenwasser eindringen und dem endsprechend können die Berghänge auch nicht aufweichen und abrutschen.
Die Berghänge zu Pampahasi, Villa Salome und Valle de las Flores hingegen bestehen aus loser Erde mit Sand und Geröll und wenig Lehmerde. Diese Formation saugt sich förmlich mit dem vielen Regenwasser voll, was hauptsächlich im Februar runter kommt und kommt dann ins Rutschen. Es kam schon immer zu gewaltigen Erdrutschen in dieser Region. Ich habe auch noch einige Fotos von einem großen Haus, welches auf einem Berg unterhalb von Pampahasi steh. Es ist mir vor drei Jahren besonders aufgefallen, weil der Besitzer anscheinend den ganzen Berg gekauft hatte und thronte mit seinem schicken Haus ganz über dem Geschehen.
Als ich vor einigen Wochen mal dort lang wanderte bemerkte ich, dass es dieses Haus samt Berg nicht mehr gibt. Es ist alles in der letzten Regenzeit weg gespült worden und abgerutscht. Dieses wurde mir von Passanten versichert.
..werde gleich noch mal schauen wie die Lage heute ist, glücklicherweise hat es seit Gestern nicht mehr geregnet..