Venezuela will die steigenden Kosten für Öllieferungen in die Dominikanische Republik abmildern. Der Karibikstaat leidet unter dem starken Preissanstieg des Rohöls auf den internationalen Märkten. Laut Mitteilung der Petrocaribe wird geprüft, ob die derzeitige Lieferung von 50.000 Barrel Öl zum Vorzugspreis erhöht werden kann. Nach Angaben von Eduardo Alfredo Murga, Botschafter von Venezuela in der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo, bezieht seine Regierung bereits Baumaterialien aus der DomRep.
Die Dominikanische Republik hat 1.325 Milliarden US-Dollar Schulden in Venezuela. Damit ist die Bolivarische Republik einer der Hauptgläubiger der Karibikinsel. In der Vergangenheit belieferte das südamerikanische Land bereits mehrere Karibikstaaten, sowie Paraguay, Uruguay und Kuba mit Erdöl und akzeptierte, dass ein Teil der Lieferung mit Nahrungsmitteln bezahlt wird. Laut Mitteilung der Petrocaribe richtet sich der Prozentsatz der Schuldentilgung, welche mit Naturalien bezahlt werden kann, ganz nach der Produktionskapazität der Dominikanischen Republik und könne auch zu einhundert Prozent mit natürlichen Tauschmitteln beglichen werden.
Einen Teil der Lieferung bezahlte die DomRep in der Vergangenheit mit 10.000 Tonnen Bohnen, Lebensmittel, Schuhe, Textilien und Kartonverpackungen. Auf Antrag des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez wurde der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya, der seit mehr als einem Jahr in der Dominikanischen Republik im Luxus-Exil lebt, neuer politischer Chefkoordinator des Erdölbündnisses Petrocaribe.
Petrocaribe ist ein Abkommen vom Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an einige Karibikstaaten. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 Dollar innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 US-Dollar müssen 60 % innerhalb der 90 Tagesfrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 Dollar nur 30 %. Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185.000 Barrel am Tag erwerben.
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