Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 9.0 auf der Momenten-Magnituden-Skala und dem zerstörerischen Tsunami droht Japan eine atomare Katastrophe. Die Regierung warnte erstmals vor einer „Gesundheitsgefährdung“ und forderte die Menschen außerhalb der bereits evakuierten Zone bis zu einem Umkreis von 30 Kilometern auf, in ihren Häusern zu bleiben. Die französische Nuklearsicherheitsbehörde sieht in Fukushima die atomare Katastrophenstufe 6 erreicht. Der Löscheinsatz mit Helikoptern über dem Reaktor 3 des Atomkraftwerks Fukushima Eins ist abgebrochen worden. Das berichtete der Fernsehsender NHK. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo war es den Sicherheitstruppen wegen der hohen Radioaktivität nicht möglich, Wasser von der Luft aus auf das Gebäude zu sprühen. Die Regierung in Frankreich hat ihre Bürger/innen aufgefordert, Tokio sofort zu verlassen. Zwei Maschinen der Air France sollen bereits auf dem Weg nach Japan sein, um bei der Evakuierung zu helfen. Die Deutsche Lufthansa teilte mit, dass ab sofort einen Sonderflugplan für Japan gilt. Sofern es die Lage weiterhin zulässt, soll mindestens bis zum Wochenende stabil geflogen werden.
Das gewaltige Beben hat schwere Schäden hinterlassen und das ganze Land erschüttert. Japanische Nachrichtenagenturen berichten, dass mit bis zu 12.000 Todesopfern gerechnet wird. Die offiziell bestätigte Zahl der Toten ist nach Angaben der Regierung auf 4.164 gestiegen, bis zu 12.000 Menschen werden noch vermisst. Wie das japanische Erdbeben-Zentrum mitteilt, ist Japan durch das verheerende Erdbeben um etwa 20 Meter verschoben worden. Frühere Berechnungen gingen von wesentlich weniger aus. Zudem sei die Regionen von Iwate bis Fukushima um rund 75 Zentimeter abgesunken, der Erdentag um 1.6 Mikrosekunden verkürzt und die Rotation der Erdachse um rund 15 Zentimeter verschoben. Am heutigen Mittwoch (15.) ereignete sich um 03:52:05 UTC erneut ein starkes Beben der Stärke 6.0, welches erneut Gebäude ins Wanken brachte. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgesprochen. Die gestrige Erschütterung der Stärke 6.2 hat nach Angaben von Experten Schäden von ca. 2 Milliarden Dollar hinterlassen.
Die Botschaften von Kolumbien, Mexiko, Peru und Costa Rica haben in Tokio mitgeteilt, dass seit dem schweren Erdbeben in Japan bis zu 69 ihrer Landsleute vermisst werden. Alle Personen haben in Regionen gelebt, welche am stärksten von den Erstößen betroffen waren.
Laut den Botschaften von Guatemala, Paraguay, Venezuela, Chile, der Dominikanischen Republik und Bolivien, waren bisher keine ihrer Staatsangehörigen unter den Opfern. Die Regierung von Uruguy bemüht sich, Kontakt zu etwa 180 Familien herzustellen, welche in der Nähe von Tokio leben. Brasilien sucht über das Rote Kreuz Kontakt zu etwa 250.000 Staatsbürgern. Im Moment gibt es keine Hinweise auf Todesfälle.
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