Stromausfall in Venezuela: Hugo Chávez schliesst Sabotage nicht aus

Datum: 09. April 2011
Uhrzeit: 12:04 Uhr
Leserecho: 14 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Notiz von Fidel Castro

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat einen Sabotageakt als Ursache für den Stromausfall, der in mehreren Bundesstaaten des Landes für ein Chaos sorgte, nicht ausgeschlossen. „Mehrere Berichte weisen darauf hin, dass der massive Stromausfall durch die Folgen eines Waldbrandes verursacht wurde. Aber es könnte auch etwas anderes dafür verantwortlich sein. Ich erhielt vor wenigen Stunden eine Notiz von Fidel Castro aus Kuba. Dieser ist der Meinung, dass ein Brand nicht für einen Energieausfall in dieser Größenordnung verantwortlich sein kann“, so der bolivarische Führer.

In weiten Teilen Venezuelas ist es am Donnerstag für einige Stunden zu einem massiven Stromausfall gekommen. In mehreren Bundesstaaten kam der öffentliche Verkehr zum erliegen, in der Hauptstadt Caracas herrschte Chaos. Der Präsident wies darauf hin, dass sich die Situation innerhalb weniger Stunden wieder normalisiert hatte. Gleichzeitig kritisierte er die Opposition, da sie der Regierung erneutes Missmagement vorwarf.

Im Nachbarstaat von Brasilien kommt es seit mehreren Wochen zu täglichen Stromausfällen. Die Tourismusbehörden in Venezuela befürchten Einbussen durch die anhaltende Stromausfälle. Konnten im vergangenen Wahljahr noch die Dürre und angebliche Sabotageakte für die katastrophalen Zustände verantwortlich gemacht werden, warten die Menschen nun vergeblich auf  Antworten ihres bolivarischen Führers.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Archiv

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    LULA (ex.President Brasilien)

    Chavez sieht wieder einmal das imperium als terroristen und saboteure.

  2. 2
    Gustav

    Venezuela hat zu Spitzenzeiten (Mittag bis Nachmittag) einen Strombedarf von 15.911 MW.
    Und 12.258 MW (77 % des gesamten Bedarfs) wird mit Wasserkraft erzeugt.
    Selbst wenn es sich um einen Waldbrand gehandelt hat, sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass es in der schlimmsten Phase der Trockenzeit (Januar bis April) zum Wassermangel in den Stauseen kommt und damit zu Stromausfällen.
    Und die 654 MW Reserve und die bald errichteten Windparks mit einer Leistung von 180 MW sowie den ländlichen Solarinstallationen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hugo Chávez entweder mehr Kohlekraftwerke oder AKWs bauen lassen muss. Denn in nächsten Jahren wird der Energiehunger Venezuelas infolge des steigenden Binnenkonsums um 7.000 MW zulegen.
    Natürlich könnte man diese Energie auch mit erneuerbaren Technologien erzeugen, nur dauert deren Aufbau zu lange, um den steigenden Bedarf zufriedenstellend zu decken.

  3. 3
    Gustav

    PS: Wenn man 7.000 MW mit Windrädern (1,26 MW pro Windrad „Made in Germany“) erzeugen wollte, dann bräuchte man 5.556 Windräder. Aber 1.) weht der Wind nicht immer und 2.) werden die Venezulaner sich nicht die Landschaft mit den hässlichen Dingern zubauen lassen wollen!
    Die einzige Alternative wäre ein Energie-Mix und eine moderne Kraft-Wärme-Kopplung von bestehenden Kohlekraftwerken.

  4. 4
    roland-g

    @Gustav
    1. fehlen wieder die Quellen (die sollte man schon bringen, wenn man hier mit Zahlen um sich wirft)
    2. haben wir in VE keine Trockenzeit (es gibt mehr als genug Wasser)
    3. heißen die Bewohner von VE Venezolaner
    4. sehe ich es genauso wie Fidel

    ok, was hier abgeht, könnte man auch Sabotage nennen

    • 4.1
      regina -g

      Ja – unzureichende Wartung der Anlagen ist auch eine Form von Sabotage

    • 4.2
      Gustav

      Zu Punkt 3: Vielen Dank für den Hinweis, ich arbeitete schon einige Jahren in Venezuela und nie ist mir dieser Fehler aufgefallen, aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht!
      Zu Punkt 1: Ich habe diese Informationen aus der Online-Ausgaben der venezolanischen Tageszeitung „DiarioVEA“.
      Zu Punkt 2: Nein, es herrscht Trockenzeit (von November bis Mai)! Und jetzt ist die schlimmste Phase dieser Trocken-Periode und ein daraus resultierender niedriger Wasserstand mit Leistungsminderungen an den Turbinen ist die Folge.
      Zu 4: ?

  5. 5
    rolli

    also, aus ERSTER QUELLE: …Wartung kann gar nicht stattfinden, da die eigenen Elektriker (oder wie immer man sie nennen mag) Ersatzteile klauen und weiterverscherbeln, da.., da die Regierung nur unregelmässig Löhne bezahlt… genauso siehts in den Hospitälern aus, wenn frische „Ware “ kommt, (Spritzen, Medikamente etc.) dann wird erstmal 80% gleich in die Handtaschen gesteckt und sofort weiterverkauft, etc etc etc.,

    das zum Thema SABOTAGE… alles HAUSGEMACHT! eben wie in Kuba…

    • 5.1
      regina -g

      Ja – genau so ist es !!

  6. 6
    Gustav

    In der venezolanischen Oppositionszeitung „El Nacional“ steht, dass Hugo Chávez von 2010 bis 2012 Elektrogeneratorensysteme mit einer Leistung von 2.400 MW bauen lässt. Diese thermischen Anlagen benötigen ca. 100.000 Barrel Treibstoff pro Jahr, so der Minister Rafael Ramirez.
    Schon im letzten Jahr worden thermische Anlagen mit einer el. Leistung von 600 MW fertig gestellt. 2011 kommen nochmal 600 MW und 2012 1.200 MW dazu.

    Quelle: http://www.el-nacional.com/www/site/p_contenido.php?q=nodo/198640/Economía/Pdvsa-añadirá-2.400-megavatios-a-generación-eléctrica

    Wahrscheinlich war es doch ein Waldbrand, der den Hauptknotenpunkt der Hochspannungsleitungen beschädigte, denn an Energiemangel kann es seit Ende 2010 nicht mehr liegen. Oder es war doch Sabotage. Vielleicht wollte die US-gesteuerte Hauptstadtpolizei in Caracas nochmal „einen draufmachen“, bevor sie in Rente geht (wird von April bis Juli durch anständige Polizeikräfte ersetzt) und sich für die vielen lukrativen Jahre beim venezolanischen Volk bedanken – aber das ist nur reine Spekulation…

    • 6.1
      roland-g

      „US-gesteuerte Hauptstadtpolizei in Caracas“ ???

      wenn ich mich nicht irre, ist der Chef der Haupstadtpolizei Comisario Jefe Carlos Meza, welcher durch den Innenminister am 3. Sept. 2009 persönlich befördert wurde

      „En presencia del Ministro del Poder Popular para Relaciones Interiores y Justicia, Tareck El Aissami, se celebró este jueves en el Teatro Teresa Carreño el acto con motivo de ascenso del personal de oficiales, sub oficiales y agentes de la Policía Metropolitana.
      Dentro de los ascensos están el del comisario Carlos Meza, director de la Policía Metropolitana, quien pasa a ser comisario general del cuerpo de seguridad; José Molina a comisario jefe, Carolina Mora a comisario, Jesús Ramírez a subcomisario, entre otros grupos que recibieron la distinción.“

      • 6.1.1
        Gustav

        Jefe Carlos Meza? Können Sie Ihre Quelle angeben? Denn ich kenne nur einen kolumianischen Brofiboxer namens Carlos Meza, der 2004 in einem Kampf totgeschlagen wurde.
        Im Jahr 2002 unterstand die Hauptstadtpolizei dem offen antichávistischen Bürgermeister Alfredo Peña, der beim Putsch in die Menge der Chávez-Anhänger schießen ließ (siehe Wikipedia), um das Chaos zu schüren und Hugo Chávez endgültig zu stürzen bzw. ihm die Schuld dafür anzulasten.
        Und der neue Bürgermeister von Caracas, Antonio Ledezma, ist auch alles andere als ein Freund von Chávez. Er entließ nach seinem Amtsantritt Anfang 2009 aus Rache 6.000 Beamte
        Quelle: http://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2009/jan/CaracasMassenentlassung
        Außerdem glaube ich kaum, dass bis 2009 im unabhängigen Hauptstadtdistrikt der Polizeichef vom Innenminister ernannt werden konnte (für die neuen Polizeikräfte gilt keine Bindung mehr an Bundesstaaten oder Bundesdistrikten – sie unterstehen nur noch direkt Venezuela), sondern vom Bürgermeister. Aber Sie können mir da sicher weiterhelfen.

    • 6.2
      roland-g

      sorry, habe ich den Link doch glatt vergessen (öfter mal regionale Nachrichten lesen und nicht immer ausländischen Seiten vertrauen ;))
      http://www.mij.gov.ve/index.php?option=com_content&view=article&id=1086:ascendidos-funcionarios-de-la-pm&catid=1:ultimas-noticias&Itemid=18&layout=default&change_css=red
      auch die Regierungsseiten sind sehr informativ

      Ihnen ist bekannt, dass es seit dem 14.4.2009 ein Gobierno del Distrito Capital unter Führung von Jacqueline Faría (PSUV) gibt?

      2002 ist eine andere Geschichte und ich glaube nicht immer, was Wikipedia sagt (weil dort JEDER publizieren darf)

      • 6.2.1
        Gustav

        Der Minister El Aissami sagte, dass das Einsetzen neuer Offiziere ein wichtiger Schritt bei der Umstrukturierung der Polizei sei.

        Und jetzt fehlen nur noch die unteren Schergen von damals. Schließlich wird jedes dritte Verbrechen von Polizisten in Venezuela begangen.
        Man konnte diese Typen auch nicht mit einem Mal entfernen, man sieht ja wie gefährlich die sind.
        Durch dieses Krebsgeschwür worden jährlich über 15.000 Menschen ermordet.
        Am Beispiel von Ecuador sieht man, dass man bei solchen Gesetzeshütern sehr vorsichtig sein sollte:
        „In einem offiziellen Bericht über die Aktivitäten der US-Dienste habe der ecuadorianische Verteidigungsminister Javier Ponce vor zwei Jahren erklärt, wie US-Diplomaten Polizei und Offiziere der Streitkräfte Ecuadors korrumpieren. Allard weist nun darauf hin, dass besonders in den letzten Monaten ‚US-Funktionäre in Ecuador aufgetaucht sind‘.“
        Quelle: http://www.correodelorinoco.gob.ve/injerencia/investigacion-revela-que-cia-infiltro-a-policia-ecuador/

        PS: Dass das keine Hirngespinste sind, zeigt schon die gesamte Geschichte von Lateinamerika – dem ehemaligen Hinterhof der USA!

  7. 7
    Heinz

    @‘US-Funktionäre in Ecuador aufgetaucht sind’.

    Schon mal was von Paranoia gehört. Ihr linken Socken habt doch alle einen an der Waffel. Bestimmt haben die Amis auch den Waldbrand in Venezuela gelegt. Glaube ich aber nicht-denn dann hätten sie den SchweinegrippePräsi mit abgefackelt.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!